Rhesus negativ

Hallo ihr Lieben,

ich versuche seit Januar schwanger zu werden und hatte leider in 2 Zyklen positiv getestet und es verloren.

Beim ersten mal, 3 Tage lang ein leicht positiver Test, bei dem die Linie nicht stärker wurde und dann habe ich mit einem Tag Verspätung meine Periode bekommen.

Beim zweiten mal, positiv getestet, Linien wurden mäßig stärker, der digitale Zeigte am ersten Tag nach ausbleibender Regel, schwanger 1-2 Wochen an, und dann 7 Tage später abbruchblutung. 😓

Ich habe schon 2 Kinder und bin Rhesus negativ.

Meine Oma ist das auch und sagte mir , man kann da nur 2 Kinder bekommen weil der Körper dann alles nur noch abstösst. Jetzt mache ich mir natürlich Sorgen ob das damit zusammenhängt.

Ich habe erst am 24.05 einen Frauenarzt Termin, bei dem ich das nochmal ansprechen möchte und wollte hier schon mal fragen ob sich evtl. Damit jemand auskennt oder das selbe hat, ähnliches erlebt hat und ob und was man da machen kann.

Ich bin als Spender positiv aber als Empfänger negativ. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Ganz liebe Grüße ❤️

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Erst einmal tun mir deine Verluste leid und dafür möchte ich dir mein Mitgefühl aussprechen.

Deine Oma verbreitet da leider Halbwissen. Erstmal hat der Rhesusfaktor an sich nichts mit der Anzahl der Kinder zu tun die man bekommen kann, noch ist er für frühe Fehlgeburten oder eine "Abstoßung" verantwortlich.

Was richtig ist: Ist eine Rhesus-negative Frau mit einem Rhesus - positiven Kind schwanger können sich Antikörper gegen Rhesus - positives Blut bilden (z.b. unter der Geburt) Dieser Vorgang nennt sich Rhesussensibilisierung und wird in aller Regel durch Gabe der Rhesusprophylaxe verhindert.

Im Falle einer (extrem seltenen) Sensibilisierung würden die Antikörper bei einer erneuten Schwangerschaft mit der Zeit zu einer Blutarmut bei deinem Kind führen, die im schlimmsten Fall auch tödlich verlaufen kann für das Baby. Das ist aber zum einen erst im Verlauf der SS, meist im letzten Trimester, ein Problem und kann zum anderen heutzutage sehr gut diagnostiziert und behandelt werden, noch bevor das Kind geboren wird.

Wo deine Oma recht hat ist, dass sich die Immunantwort von SS zu SS verstärkt, das heißt die Verläufe werden immer schwerer. Früher war es daher tatsächlich oft so, dass spätestens in der dritten SS nach Sensibilisierung das Kind nicht überlebt hat. Das war aber wie gesagt VOR Einführung der Rhesusprophylaxe und bevor es entsprechende Behandlungsmöglichkeiten gab. Aber dadurch hält sich dieser Mythos, rhesus-negative Frauen könnten nicht mehr als zwei Kinder bekommen.

Ich bin selbst im Rahmen meiner ersten SS sensibilisiert worden. Inzwischen habe ich drei Kinder, eine Fehlgeburt musste ich nie erleiden. Und obwohl bei mir tatsächlich von Kind zu Kind der Verlauf dramatischer wurde (mein Kleinster ist nur dank insgesamt 6 Bluttransfusionen am Leben) sind alle drei inzwischen gesund.

Um es noch mal kurz zu machen: Du musst keine Angst haben aufgrund des Rhesusfaktors keine Kinder mehr bekommen zu können. Wichtig ist nur, dass du die Rhesusprophylaxe zeitgerecht bekommst, um eine Sensibilisierung zu verhindern (das ist auch im Falle einer Fehlgeburt ratsam). Und selbst wenn du sensibilisiert wärst (wovon ich absolut nicht ausgehe), würde das zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Probleme machen, da hat das Kind nämlich noch gar keine eigenen Blutgruppen - Merkmale. Die ersten riten Blutkörperchen mit den entsprechenden Merkmalen bilden sich etwa 20 Tage nach der Befruchtung, also erst so ab der 6. SSW heraus

Bearbeitet von Maximama90
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Hallo,
Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort.
Inzwischen war ich bei meiner Frauenärztin und sie hat mir Blut abgenommen und mich anschließend nochmal gespritzt.

Beim ersten Mal geht sie nicht von aus das es daran lag, diesmal könnte was dran sein, da es etwas weiter wie letztes Mal war.

Ich bin auf jeden Fall beruhigter jetzt das ich die Prophylaxe bekommen habe und geb jetzt erstmal noch nicht auf. 💕

Bin gespannt auf die Blutergebnisse, ob da schon Antikörper zu sehen sind. Dann weiß ich auf jeden Fall mehr.

Wie meintest du das es von Schwangerschaft zu Schwangerschaft schlimmer wurde und wie war das mit der Bluttransfusion.
Das bereitet mir schon etwas Sorge.

Meine beiden Schwangerschaften verliefen komplikationslos, wurde während und nach der Schwangerschaft gespritzt jeweils.

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Gerne, bei dem Thema sind leider ganz viel Halbwahrheiten und Unwissenheit im Umlauf - vor allem leider auch bei Ärzten (habe da selber leider echt schlechte Erfahrungen gemacht)

Dass der Rhesusfaktor was mit dem jetzigen Abgang zu tun hat, halte ich z.b. für ausgeschlossen. Die Antikörper greifen die roten Blutkörperchen des Kindes an und lassen sie platzen, wodurch sich mit der Zeit eine fetale Anämie entwickelt. Dein Kind hat so früh aber noch gar keine eigenen roten Blutkörperchen, also auch nichts was die Antikörper irgendwie angreifen könnten.

Wurde dir dein Blut vor oder nach der Prophylaxe abgenommen? Wenn erst gespritzt wurde und dann Blut abgenommen wurde, dann wird der Antikörper-Suchtest positiv ausfallen, das braucht dich nicht zu beunruhigen! Der Test reagiert nämlich auch auf die in der Spritze enthaltenen Antikörper.

Der Verlauf wird bei erfolgter Sensibilisierung mit jeder Schwangerschaft schlimmer. Heißt, hat der Körper einmal gelernt wie er Antikörper bildet und sich gegen den "Eindringling" wehrt, dann wird die Immunantwort von Schwangerschaft zu Schwangerschaft aggressiver, sprich beginnt früher und fällt stärker aus.
Aber eben NUR wenn es zu einer Sensibilisierung kam. Und das ist bei korrekt durchgeführter Prophylaxe wirklich sehr, sehr unwahrscheinlich! Um genau zu sein liegt das Risiko dafür bei etwa 0,3 % und etwa 250 SS pro Jahr in ganz Deutschland. Das ist wirklich keine sehr wahrscheinliche Komplikation

Mein erstes Kind hatte einfach nur eine starke Gelbsucht. Mein zweites Kind wurde 3 Wochen vor Termin geholt weil die Situation zu brenzlig wurde, wir waren dann noch 10 Tage im Krankenhaus und sie ist knapp an der Intensivstation und einem kompletten Blutaustausch vorbeigeschlittert. Beim dritten Kind war schon sehr früh ein Anstieg der Antikörper nachweisbar. Ich bekam dann hochdosiert Medikamente um die Immunantwort herauszuzögern, weil man erst ab einer bestimmten SS-Woche den lebensrettenden Eingriff durchführen kann. In der 31. und 33. SS- Woche bekam mein Baby dann Bluttransfusionen im Bauch (dabei wird über die Bauchdecke ein Zugang bis zur Nabelschnur gelegt) und nach Geburt hatten wir noch mehrere Krankenhausaufenthalte und insgesamt 4 Bluttransfusionen. Jetzt geht's ihm aber prima zum Glück🤗 Aber vor ein paar Jahrzehnten noch wäre es ganz sicher nicht gut ausgegangen

Bearbeitet von Maximama90
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Hast du bei deinen Geburten die Rhesusprophylaxe bekommen (Anti-D )? Das ist eigentlich heutzutage Standard und dann kannst du beruhigt sein.

Bearbeitet von Rosa12
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Ja bei meinen Kindern habe ich jeweils eine Spritze während der ssw und eine nach der Geburt bekommen.

Bis zum Ultraschall mit Herzschlag kam ich leider die letzten beiden Male nicht.

Aber danke ich werde sie fragen ob ich beim nächsten Mal schneller einen Termin bekommen kann das man was machen kann bevor es wieder abgeht.

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Hallo guten Morgen ☕

Das das Standard ist, kann man nicht unbedingt sagen.

Ich bin auch Rhesus Negativ und bei meiner großen bekam ich die Prophylaxe gespritzt.

Bei meinem Sohn wurde erst eine Blutuntersuchung in der Schwangerschaft gemacht um zu schauen welchen Rhesusfaktor er hat, er war dann auch negativ und für mich gab es keine Spritze demnach.

Liebe Grüße und alles gute

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Hallo, ich vermute, du hast nach den Geburten eine Anti-D-Rhesus Spritze bekommen? wenn das so ist, stimmt die aussage deiner Oma nicht. VG

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Hallo.
Ich bin auch negativ 😀
Hatte noch keine FG und bin mit meinem 6. Kind schwanger.
Habe erst gestern die tolle Spritze in den Po bekommen 🫣 (30. SSW).
Bei Blutungen in der Früh-SS hab ich immer direkt auch eine Spritze bekommen.
4 von 5 sind über Termin, alle gesund.
Dieses Mal wurde das erste mal in der SS nach der Blutgruppe vom Baby geschaut.
Alle 6 sind positiv … 😅

Da ich gelesen habe, dass du jetzt auch eine Spritze bekommen hast, hätte ich sonst dazu geraten.
Mir sagte die Ärztin, dass man auch nach einer FG die Spritze bekommen sollte.

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Danke für deine Antwort.

Das macht einem echt Mut 💪🏼💕