Bei Abgabe Kind immer Theater :(

Guten Morgen,

ich weiß momentan leider nicht weiter :(
Seit Mai/Juni habe ich eine neue Arbeit und seitdem gibt es täglich Theater wenn ich meine Maus (34 Monate) im Kindergarten abgebe. Bis wir dort sind und uns umgezogen haben ist alles super aber sobald sie in die Gruppe soll gibt es nur Theater. Sie will nicht rein bzw. will das ich mit da bleibe. Teilweise schmeißt sie ihre Puppe oder sich auf den Boden und wenn es ganz schlimm wird beißt sie auch manchmal. Ich dachte das ist nur eine Phase aber die geht schon ziemlich lange.
Bei Papa gibt es null Probleme, da wird noch kurz gekuschelt und tschüss gesagt und rein gerannt :(
Mach ich irgendwas falsch?
Ich hab es mit viel kuscheln und viel reden versucht aber auch mit schnell angeben umdrehen und gehen ….. beides hilft nicht :(

Danke für euren Rat

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Guten Morgen,

wie viele bereits schon sagten, machst du definitiv nichts falsch und es ist auch verständlich, dass du dir Gedanken darum machst. Die Abschiedssituation ist für viele Kinder, aber auch Eltern eine schwierige Herausforderung.

Es kann auch, wenn es bereits gut läuft, immer wieder Phasen geben, in denen der Abschied von dir deinem Kind schwerer fallen wird. Bei meiner Tochter gibt es auch immer wieder Tage, teils viele aneinander, an denen sie mich nicht gehen lassen möchte. Bei uns hilft es, dass ich ihr kurz und knapp sage, dass ich jetzt gehe, ihr einen schönen Tag und viel Spaß wünsche, sie liebe und sie nachmittags wieder abhole. Eine Erzieherin nimmt sie dann (auf Nachfrage) auf den Arm und als Kita-Ritual "schubsen" sie mich dann gemeinsam über die Türschwelle.
Mal mit, mal ohne weinen. Aber ich vertraue darauf und habe auch selber als päd. Fachkraft die Erfahrung gemacht, dass sich das Kind nach wenigen Minuten, sobald das Elternteil aus dem Sichtfeld ist, beruhigen lässt und ich ansonsten angerufen werde.

Falls es dich interessieren sollte, habe ich zum Thema Trennungsschmerz in der Kita / Eltern-Kind-Abschied gestalten auch ein informatives Video bei YouTube hochgeladen: https://youtu.be/i4O97_i3vxE?si=J5hjL8nFZkKkY2Dh

Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen.

Drücke dir und deinem Kind ganz doll die Daumen!
Liebe Grüße
Nicole

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Was mache ich falsch ? Nichts, du als Person bist der Auslöser.

Und wenn der Papa dauerhaft den morgendlichen Transport in die Kita übernimmt?

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Das mit dem Papa als Dauerlösung funktioniert leider nicht da er oft schon 5.30-6.00 Uhr los muss.

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Schade, wäre auch zu einfach gewesen.....

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Hast du schon mal versucht diesen Übergang mit dem deine Tochter offenbar Probleme hat anders zu gestalten?

Ich kenne z.B. Eltern die malen sich und dem Kind ein Herz auf die Hand, als symbolisches Zeichen, dass die Eltern doch irgendwie dabei sind. Alternativ gehen z.B. auch Armbänder, Tattoos, o.Ä.

Oder ein Wettrennen zum Fenster, wo dann nochmal gewunken wird, von außen.

Das sind Rituale, die ich bei uns oft beobachte. Helfen aber wahrscheinlich nur, wenn deine Tochter sich grundsätzlich im Kiga wohl fühlt und nur der Moment der Trennung das Problem ist.

Ansonsten: frag doch auch mal die Erzieherinnen um Rat - vielleicht haben die einen Vorschlag, wie man diesen Übergang weniger schmerzhaft für dein Kind gestalten könnte?

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Erstmal: Nein, du machst nichts falsch.

Wenn ich unsere Tochter in den Kindergarten bringe, muss ich mit in die Gruppe und sie dort abgeben.

Normalerweise bringt der Opa sie, damit ich früher mit der Arbeit anfangen kann (Home Office). Der darf nicht mal mit in den Kindergarten, weil sie ja schon groß ist und das alleine kann :D

Sie findet es wahrscheinlich einfach doof und ungewöhnt, dass du jetzt auch zur Arbeit gehst, bei Papa war das ja wahrscheinlich immer ganz normal.

Meine Kleine fand es auch komisch, als ich dann wieder arbeiten angefangen habe, sie kannte es ja nicht wirklich bzw. immer nur mal wochenweise, wenn bei meinem alten AG am Jahresanfang viel zu tun war. Dann war sie aber bei Oma und Opa, was natürlich ein toller Ersatz ist. Da kam auch oft am Anfang: Du bist ja gar nicht arbeiten und ich will bei dir bleiben usw. Ich hab ihr es dann eben immer ruhig erklärt, dass ich sie in den Kiga bringe und dann eben erst zur Arbeit fahren kann. Nicht wie Papa, der bei uns auch das Haus kurz nach 6 verlässt und die Kinder ihn so morgens gar nicht sehen.

Inzwischen ist das zum Glück kein Problem mehr.

Ich würde es wirklich kurz und schmerzlos halten. Ihr vor dem Kindergarten nochmal sagen, dass du sie kurz reinbringt und in die Gruppe und dann aber gehst. Einigt euch auf ein Abschiedsritual, also z.B. ein Kuss und eine Umarmung und dann ist Schluss. Und das auch genau so durchziehen, egal ob sie tobt oder nicht. Wahrscheinlich beruhigt sie sich in dem Moment in dem du außer Sichtweite bist.

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Bei uns hat in dieser Phase geholfen, dass unserem Sohn vorgelesen wurde, er durfte sich morgens zu Hause ein Buch aussuchen und dann der Erzieherin zeigen, die dann (glücklicherweise) auch sofort gelesen hat. Vielleicht hat sie auch ein Kuscheltier oder ähnlichen, dass sie den anderen zeigen soll. Also quasi ein „Aufgabe“ zum reingehen mitnehmen, das lief bei uns gut, da er so bereits gedanklich in der Kita angekommen ist. Kommt natürlich auch auf Kita und Kind an. Rituale wie Herz und Küsschen haben dafür bei uns nie geholfen.