Leide emotional sehr unter der Trennung

Huhu ihr Lieben,

bin eig. schon seit 100 Jahren hier angemeldet. So lange, dass es die betreffende Emailadresse nicht mehr gibt und mir irgendwann das Passwort auch entfallen ist, daher habe ich mich neu angemeldet.

Ich bin Anfang 40 und seit einem Jahr alleinerziehend mit einer 6-jährigen.

Man muss zu meiner langjährigen Beziehung mit dem Kindesvater eig nur wissen, dass er mich betrogen hat. Mittlerweile kommen wir aber dem Kind zuliebe klar und seine neue Partnerin ist sehr nett.
Emotional war ich zur Zeit der Trennung aber bereits schon etwas distanziert von ihm bzw glaube, dass es so war, weil es öfters Streit gab. Dazu gleich aber noch ein Satz, wenn ich mehr erzählt habe.

Wenige Monate nach dieser Trennung habe ich eine neue Beziehung geführt, die jetzt aber nach kurzer Zeit gescheitert ist.
Diese begann erst als "lockere Geschichte", was ich dann aber nicht mehr konnte und wir uns dann für eine Beziehung entschieden haben. Leider war das scheinbar von seiner Seite nur halbherzig und er hat nie große Gefühle für mich entwickelt, was ich relativ schnell bemerkt habe und hier deswegen auch schon mal geschrieben hatte.

Dennoch hat es sich am Schluss etwas in die Länge gezogen, was daran lag, dass er mich zum Ende hin noch einmal richtig belabert hat, dass er mich/die Beziehung ja doch will, er sich ändern wird, etc.
5 Tage und ein weiteres Treffen später hat er dann per Whatsapp Schluss gemacht.

Trotz der Kürze unserer Beziehung (8 Monate, darin eingeschlossen bereits die Zeit, in der wir nur was lockeres hatten) leide ich extrem unter der Trennung. Ich muss zugeben, mehr als nach der Trennung vom Partner meines Kindes.
Ich hasse mich selbst dafür, dass ich so leide. Es gab zahlreiche Gründe, die Beziehung zu beenden, die Entscheidung an sich ist richtig, aber das WIE triggert mich.
Ich habe sehr viel für diesen Mann getan und dann wird mir am Ende ein Gespräch verweigert durch diese feige Whatsapp und den anschließenden Kontaktabbruch. Zudem weiß ich zu 99%, dass bereits eine andere Frau im Spiel war. Ich habe nun Urlaub und den wollten wir natürlich zusammen verbringen, stattdessen verbringt er ihn nun mit einer anderen...

Auch das macht mich extrem fertig, da ich 2x innerhalb eines Jahres nun so was erleben musste.
Zudem, und das ist mir unangenehm, hatten wir eine krasse körperliche Verbindung, so etwas habe ich noch nie im Leben erlebt. Es klingt bescheuert, aber ich habe Angst, dass ich mit zukünftigen Partnern so was intensives nicht erleben werde. Dabei hat er mir in jeder anderen Hinsicht nicht gut getan.

Ich freue mich auf nichts mehr und weine viel, kann mich nicht so gut um mein Kind kümmern. Ich wünsche mir eine Entschuldigung und Erklärung, die ich niemals bekommen werde, und das macht mich so unfassbar hilflos. Mir gelingt es gerade nicht, mir einen Ausgleich zu suchen, also etwas auf was ich mich freuen kann.
Obwohl diese Beziehung einfach nur zum Scheitern verurteilt war und ich mich freuen sollte, dass es vorbei ist.

Habt ihr Tipps wie ich das wieder in den Griff bekomme.....?

LG Nana

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Hey,

Tut mir sehr leid, dass dir das passiert ist.

Du könntest einen Brief schreiben um das alles los zu werden, was du ihm gerne sagen möchtest.

So ein Brief muss auch nicht abgeschickt werden. Es geht nur darum, dass du es raus lassen kannst.

Bearbeitet von Sora2
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Hallo Sora,

das habe ich schon getan, sogar mehrere Male.
Mir hilft das auch zeitweise, eine Entschuldigung oder Antworten bringt mir das aber auch nicht.

Und da ich mir nicht die Blöße geben werde, mich bei ihm zu melden (worauf er sowieso nicht antworten würde), werde ich mit diesen Fragen auch alleine bleiben.

Ich möchte lernen dahin zu kommen, dass mir die Antworten und er selbst egal sind.

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Ich denke Gleichgültigkeit kann man nicht trainieren. Wenn du also zur Verarbeitung das Gespräch brauchst, solltest du dich darum bemühen. Am besten wohl persönlich, besteht die Möglichkeit ihm so mal über den Weg zu laufen?

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Du bist völlig zu Recht sehr traurig, weil du innerhalb kurzer Zeit in zwei Partnerschaften wohl ohne deine Schuld wie eine menschliche Verschiebemasse von den Männern behandelt worden bist. Sie haben neue Frauen kennengelernt und dich fallen gelassen. Der zweite Partner hat sogar einfach kaltschnäuzig über whatsapp Schluss gemacht.

Jetzt findest du dich in einem tiefen seelischen Loch. Dein Selbstwertgefühl ist am Boden zerstört und du hast Angst, keine neue Beziehung mehr eingehen zu können.
Du fühlst dich noch nicht fähig einen Ausgleich zu suchen.

Hast du denn Menschen, mit denen du dein Leid teilen kannst? Geteiltes Leid ist halbes Leid, mir persönlich geht es schon viel besser, wenn ich meine seelischen und sonstigen Probleme vor Freunden auf den Tisch legen kann.

Hast du eine beste Freundin? Wären seelsorgerische Gespräche etwas für dich?

Kannst du Kontakt zu anderen Alleinerziehenden mit ähnlichen Erfahrungen knüpfen? Unter Gleichgesinnten fällt ein offener Austausch oft leichter.

Ich habe auf die Schnelle eine Homepage (nicht kommerziell?) gefunden, wo auch online-Kurse und moderierte geschlossene Facebook-Gruppen für Alleinerziehende angeboten werden:

https://gut-alleinerziehend.de/selbsthilfe/

Nach meiner Erfahrung macht es auch Sinn, sich einen Ausgleich zu suchen und sich in den ersten Wochen und Monaten einfach dazu zu überwinden bzw. zu zwingen. Beim Durchhalten in dieser Beziehung hilft die Einsicht, dass eine Besserung oft nur langsam eintritt und einfach ihre Zeit braucht.

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Hallo Christoph

deine Antwort trifft es sowas von auf den Kopf, und ist so einfühlsam geschrieben, danke dir ganz herzlich.

Genau so ist es. Menschliche Verschiebemasse. Dabei bin ich normalerweise durchaus selbstbewusst, attraktiv, intelligent, gebildet, alles. Aber leider gebe ich auch sehr schnell sehr viel von mir und bin sehr lieb und oftmals unsicher.
Beide Männer haben mir das gespiegelt, der eine über Jahre, der andere über diese Monate, dass ich ein liebenswerter, guter Mensch bin. Leider haben sie das beide mit Füßen getreten.

Zumindest weiß ich -zum Glück - bei meinem letzten Partner, dass die Beziehung auch ohne sein Verhalten gescheitert wäre.
Das hilft etwas. Auch die neue Frau wird er nicht zur festen Partnerin machen, er hatte ewig keine Beziehung und wollte im Grunde auch niemals eine.

Es gibt so viele Argumente, die es mir leicht machen sollten, aber irgendwie klappt das nicht, ich vermisse ihn so arg.

Ich habe zum Glück Freunde und auch schon mit vielen Menschen gesprochen. Hilft, aber irgendwie nur temporär. Ich bin schnell gereizt, ungeduldig mit meinem Kind, und oftmals in stillen oder auch weniger stillen Momenten fließen die Tränen.

ich habe sogar eine Therapeutin - bei der war ich schon vor ein paar Monaten, weil ich "damals" nicht wusste, wie ich diese "Affäre" beenden sollte (also die lockere Geschichte), da es mir damals schon so mies ging.
Ich habe sie gerade angerufen und einen Termin gemacht.

Die von dir verlinkte Seite schau ich mir sehr gerne an. Alles was mit reden zu tun hat, hilft mir. Dennoch muss ich auch ins TUN kommen, aktiv sein. Ich fühle mich so passiv, weil alles mit mir gemacht wurde, ich machtlos dagegen war, mich nicht aussprechen konnte und dadurch so eine Hilflosigkeit da ist.

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So etwas ist mir nach fast jeder Trennung passiert. Jedenfalls mindestens zwei Mal. Nach einer Trennung ist man irgendwie emotionell sehr empfindlich. Man verliebt sich, will alles nachholen, all das Schöne und Positive erleben, was in der alten Beziehung ja nicht mehr gut war. Man har Nachholbedarf. Und dann hält die neue Beziehung gar nicht lange und man fällt in ein tiefes Loch. Schlimmer als die Trennung nach langjähriger Beziehung. Und man wundert sich warum, man war ja gar nicht lange zusammen.

Es kann helfen, wenn du dir klarmachst, dass du deshalb darunter leidest, weil du so gern jetzt eine grosse Liebe erleben wolltest. Es ist sicher nicht dieser Mann, der so wichtig war. Du kannst einen Anderen finden. Was mir geholfen hat - ich hab mir klargemacht, dass der Mann gar nicht so toll war, dass er durchaus seine Fehler hatte und dass es noch genug Männer gibt. Lenk dich am besten ab, fang etwas neues an, Hobby oder sonst was.

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Danke Tia

Gerade hat noch jemand geantwortet, dass es bei ihm/ihr ähnlich war.
Dann scheint es ja sogar verbreitet zu sein, dass man sich nach einer Trennung vorschnell in etwas neues stürzt und das dann scheitert. Ich dachte schon, nur ich wäre so "bekloppt."
Und dass ich nun viel mehr leide, als nach der langen Beziehung, erschien mir auch so merkwürdig, aber es wird logischer wenn man darüber nachdenkt, warum man so gehandelt hat.

Ich wollte wieder begehrt sein und dieser Mann hat mich aus dem stressigen Alltag einer Alleinerziehenden komplett raus geholt.
Außer Sex hat er mir aber nichts schönes gegeben. Wir hätten es nach ein paar Malen einfach lassen sollen und ich wäre vermutlich unbeschadet raus gekommen. Aber hätte hätte Fahrradkette....

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Ja, ich glaube, es liegt daran, dass man da anfangs etwas ganz Tolles drin sieht, auch weil alles gerade so trist war. Trennung und nur Arbeit und alleinerziehend. Und da ist das dann ganz toll. Aber wie gesagt, es gibt noch andere Männer. Denk positiv, an alles, was du noch machen kannst. D.h. einen besseren finden und so lange machen, was du willst. Und denk gern an alles negative mit diesem Mann.

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Ich glaube, dass du jetzt so den Boden unter den Füßen verloren hast, könnte daran liegen das du die andere Beziehung noch gar nicht verarbeitet hast.

Ich habe nach der Beziehung zum Vater des Kindes viel länger für lich gebraucht. Die nächste "Beziehung" verlief ganz ähnlich zu deiner (aber 10 Monate mit Unterbrechung). Geendet ist das auch per WhatsApp ohne Gespräch. Gefühlsmäßig macht mir das nichts: Es hat einfach nicht gepasst. Thats it. Das er nun eine andere haben könnte - könnte ich ja auch. Ich weiß, dass ich für mich alleine stehen kann und ein Mann in meinem Leben nur eine Bereicherung sein darf. Mir hilft dieser Gedanke.

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Darf ich fragen wie dich nach 10 Monaten diese Trennung emotional nicht berührt hat?
Also ich war sehr verliebt und bin es noch. Das kann ich ja nicht ausschalten.

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Emotional überhaupt nicht berührt, ist vielleicht auch nicht richtig, aber ich habe nicht gelitten. Es war ja von Anfang an klar, dass es für alle passen muss. Das war ihm eben auch wichtig und ich wusste das.
Ich gehe an eine Beziehung nicht mehr wie eine kinderlose Frau heran, die nur für sich verantwortlich ist, sondern muss ja immer auch aufs Kind schauen. Vielleicht ist das der Unterschied? Das ich derzeit den Erfolg einer Beziehung noch sehr davon abhängig mache und mich deshalb emotional zurückhalten kann? So schnell gehe ich gar keine Beziehung ein. Und bei Flirts sage ich mir immer: Solange es eben dauert. Unterm Strich hab ich festgestellt, dass sich mein Anspruch an eine Beziehung verändert hat.
Allerdings weiß ich auch nicht, was passiert, sollte der Blitz einschlagen.

Wie schätzt du dein Selbstbewusstsein ein?

Ich kann da auch gedanklich bockig sein und mir sagen " Sein Pech, dass er mich verpasst." 😉

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo.

Vielleicht solltest du deine Wut auf den Typen entdecken? Wo ist die denn?
Ihr hattet ne lockere Beziehung, er hat immer gesagt, dass er keine/kaum Gefühle hat. Warum er sich in Gefühlsdingen "ändern" will, kann man überhaupt nicht erklären oder nachvollziehen. Du warst daher ein Spielzeug zur Überbrückung und daher auch Schluss per WA. Du hast ihm nichts bedeutet. Daher solltest du deine Wut auf den Typen finden. Er hat dich fallen lassen, du warst ihm keine Kommunikation wert. In so jemanden kann man nicht verliebt sein, denn das ist verdammt unsexy.

Alles Gute und lieber erst mal alleine sein Glück finden. Dann haut dich so ein Kasper auch nicht aus der Bahn.

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Hallo Diddl,

da hast du vollkommen Recht. Das denke ich auch, dass er mich auch ausgenutzt hat...ich wohnte nah bei seiner Arbeit (seine eigene Wohnung weit davon entfernt) und dann konnte er bei mir schön essen, schlafen und sich "körperlich verwöhnen" lassen. Leider hatten wir gerade unsere Kinder einander vorgestellt, als kurz darauf die Trennung kam. War viel zu früh und das ging leider von mir aus und war meine Schuld.

Ich bin auch richtig wütend. Aber leider mehr traurig als wütend.

Wir hatten ja auch andere Gründe für die Trennung (in erster Linie zu wenig Zeit, aber auch da hätte es natürlich einen Weg gegeben wenn er gewollt HÄTTE - da sieht man wieder, dass er es halt NICHT wollte).

Wir hatten das schon so klar und vernünftig kommuniziert, dass eine Wochen früher bereits Schluss gewesen wäre. Man kann sich sagen, was macht eine Woche aus, aber da hatte ich mich innerlich schon damit abgefunden und klar positioniert. Wir wollten dann über alles sprechen, also eigentlich über die Trennung.

Aber als er dann vor der Tür stand, hatte er plötzlich Tränen in den Augen, wollte alles weiterführen, er sei ein Idiot, blabla, und ich habe mich einlullen lassen und hatte wieder Hoffnung. 5 Tage später dann ein weiteres Gespräch, diesmal war er wieder richtig kalt und nüchtern, einen Tag später dann die Aktion mit der Whatsapp.

Ich denke, er brauchte die Woche, um das mit der neuen Affärenfrau klar zu machen und hat sich in der Zeit bei mir noch ein Hintertürchen offen gehalten, richtig abgew***..

Wort laut der SMS: "Ich hasse mich dafür, dass ich das per Whatsapp mache, meine Gefühle haben sich nicht genug entwickelt, es tut mir leid, wir können irgendwann darüber reden wenn du willst und ich es schaffe"( also richtig Opferrolle)

Die Sache ist, dass ich noch einen 3-stelligen Betrag von ihm bekomme.
Er hat mir aber die letzten Tage was überwiesen, also ich denke schon dass ich es zurück bekomme, hatte auch die Ansage gemacht bis wann es zurück sein muss.
Ich habe ihm gestern geschrieben, dass es ja aufgrund seiner feigen Aktion wohl nicht mehr zum Gespräch kommen wird, ich darauf vertraue das er wenigstens mit dem Geld sein Wort hält und ich seine Nummer löschen werde. Darauf schrieb er, dass wir nochmal reden können in ein paar Wochen (haben ja nun beide Urlaub), heute morgen kam dann nochmal eine Nachricht dass er mir wieder Geld überwiesen hat und jetzt nur noch ganz wenig fehlt. Was auch stimmt.

Immerhin das ist gut, ein wenig schlechtes Gewissen scheint er ja zu haben. Ob es wirklich zu dem Gespräch kommt - was ich mir ja als Abschluss gewünscht habe - und ob ich dann auch Antworten bekommen oder es dann doch nicht dazu kommen wird, weil ich bis dahin drüber weg bin und es nicht mehr "brauche"...keine Ahnung.
Momentan tat der Gedanke ganz gut, ihm dann nochmal alles ins Gesicht sagen zu können was ich seit Wochen in mir trage bzw dass er scheinbar eingesehen hat, dass man so nicht handeln sollte.
Das war ja meine Intention gestern hier, meine Enttäuschung dass mir am Ende der Respekt so verweigert wurde.

Jetzt habe ich ganz viel erzählt. Ich hoffe, ich finde in meinen freien Tagen aus meiner Opferrolle aus und habe eine tolle Zeit mit meiner Tochter.
Ich denke, mit jedem Tag wird mir klarer werden dass ich ihn nicht brauche und es halt nur was körperliches war.