Meine Mann hat keine Gefühle mehr....

Hallo liebe Lesenden,

es fällt mir extrem schwer mich heute an Euch zu wenden, da es für mich das erste Mal ist, das ich aktiv Rat in einem Forum suche. Aber ich weiss einfach nicht mehr weiter. Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren zusammen, seit 7 Jahren verheiratet und haben 2 ganz tolle Kinder. Seit 2 Jahren macht mein Mann, 37 J. ein duales Studium, das ihn sehr fordert und belastet. Der Leistungsdruck und auch finanzielle Druck ist sehr hoch. Bis dahin hatten wir zwei keine Krisen oder Probleme. Er war dadurch in den letzten 12 Monaten kaum zu Hause, da der Studienort 400 km entfernt ist. Wir hatten vor einem Jahr nach der 1. Studien- und Prüfungsphase schon eine Krise, als mein Mann mir mitteilte, dass er nicht mehr weiß, ob er mich liebt. Das hatten wir jedoch wieder gut hinbekommen. Bis vor ein paar Wochen äußerte er seine Gefühle, auch seine Liebe, regelmäßig zu mir. Vor 3 Wochen teilte er mir nun mit, dass er wieder nicht weiß ob er mich noch liebt. Er fühlt sich nicht mehr zu mir hingezogen. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll, was richtig ist. Er würde sich glaube ich am liebsten trennen, ich habe ihm jedoch gesagt, dass ich um uns und unsere Familie kämpfen werde und keine Kurzschlußreaktion zulasse. Er ist grundsätzlich bereit für eine Eheberatung. Können Gefühle durch Stress - ich vermute auch einen Burnout aufgrund diverser Symptome (Schlafmangel, Augenblitzen, Haarausfall, Gereiztheit, etc. ...) - häufiger verschwinden und wiederkommen?

Vielen Dank über euren Rat!!

Steffi

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Exakt die gleiche Situation erlebt,der Grund war ,er hat sich verliebt in eine andere Frau.

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Hi, danke für deine schnelle Antwort, auch wenn ich diese nicht gehofft hatte :) nein ernsthaft, es gibt überhaupt keine Anzeichen für eine andere Frau. Er würde es mir sagen, da bin ich ganz sicher, auch wenn da nur eine wäre, die er attraktiver findet. Und schlussendlich sich endgültig trennen, und nicht noch rumeiern, da er das nicht könnte. Schon allein, weil es ein echter trennungsgrund wäre, den ich auch akzeptieren müsste. Wie hast du es denn gemerkt?

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Hallo,

wie lange dauert denn die Weiterbildung noch? Wenn es finanziell, psychisch und familiär doch so gar nicht passt und funktioniert, sollte das entweder in absehbarer Zeit beendet sein oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die Rolle des Studenten, Papas, Ehemanns und Verdieners kann er im Moment nicht erfüllen. Er beschließt, nicht mehr Ehemann sein zu wollen, aber das schmälert die Belastung nicht wirklich. Aber das er nicht mehr kann, ist nur verständlich.

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Sehe ich auch so und finde sein Verhalten auch recht egoistisch.
Keine Ahnung, doch ich würde alles andere vor meiner Familie aufgeben! Denn die würde ich nie aufgeben wollen. Doch das ist meine/unsere Einstellung.
Wir sind auch aktuell ziemlich am limit, das Haus ist noch teilweise eine Baustelle, zwei Kids darunter ein Baby, ich in Elternzeit inkl. Fernstudium und mein Mann arbeitet den ganzen Tag.
Ja, es ist nicht immer alles Sonnenschein, doch wenn wir merken es wird was zu viel, muss eine Entlastung her. Doch die sieht niemals so aus, die Familie im Stich zu lassen.
Wir haben uns schließlich beide für unser gemeinsames Leben entschieden und stehen uns gegenseitig bei.

Ich finde das muss geklärt werden, es ist unschön, wenn man seine Frau und die Familie so in der Schwebe stehen lässt.
Hoffe eine andere Frau ist kein Grund…diese kurzen „Verliebtheitsphasen“ finde ich furchtbar und zerstören Familien.

Alles Gute der TE und dein Mann sollte einen Kompromiss eingehen, bevor er alles über Bord wirft. Und ich denke Burn Out kann tatsächlich Einfluss auf seine Entscheidung und Gefühle haben. Es ist eine schwere Depression, die behandelt werden sollte.

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Ich sehr das 1 : 1 wie du. Erst recht nicht nach so kurzer Zeit, als er noch vor ein paar Wochen mich vermisste und wunderschöne Nachrichten geschrieben hat. Wenn ich das anspreche sagt er er hat sich da wohl aufgrund der Entfernung in was reingesteigert was nicht (mehr) da war. Ich finde auch, er kann nicht einfach so uns und die Familie aufgeben. Man hat doch irgendwie eine Pflicht etwas für die Ehe zu tun, was die letzten Monate nicht stattfinden konnte, bevor man diesen großen Schritt der Trennung geht. Ich hoffe so so sehr, dass er uns Zeit gibt und auch wieder merkt, dass wir zusammengehören. Es war immer alles so schön mit ihm / uns. Keine größeren Probleme, nichts. Ich weiß nicht was ich tun soll. Mich erstmal distanzieren, was unfassbar schwer fällt, oder Nähe suchen?

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Ich denke, dass dein Mann emotional am Ende ist und völlig ausgebrannt. In diesem Zustand merkt er natürlich, dass er keine Gefühle mehr für dich empfinden kann. Leider hat er das sehr verletzend dir gegenüber geäußert indem er sagte, er wisse nicht mehr, ob er dich noch liebe.

Er sollte sich erst einmal fragen, ob er in diesem Zustand überhaupt noch Gefühle, Zuneigung und Liebe für irgendetwas empfinden kann.
Frag ihn mal, ob das zutreffen könnte. Oder ob er ein ähnliches Gefühl für eure Kinder hat, was er sich nicht eingestehen kann.

Sollte es ein mehr genereller Empathieverlust sein - was ich vermute - dann geht er wirklich in Richtung Erschöpfungsdepression. Eine Gefühlsverflachung ist hierfür eines der typischen Zeichen.

Hinzu kommt wahrscheinlich noch, dass ihr nach 13 Jahren Partnerschaft in ein Stadium der ersten gegenseitigen Enttäuschungen kommt. Alles ist zur Gewohnheit geworden, die Routine überwältigt euch, das Kribbeln im Bauch der ersten Jahr ist verschwunden....

Ich könnte mir vorstellen, dass sich beide Entwicklungen bei ihm überlagern und gegenseitig verstärken.

Es ist sehr schön, dass auch dein Mann zu einer Eheberatung bzw. Paartherapie bereit ist.
Ich würde ihm auch dringenst empfehlen, bereits jetzt einmal zu Sondierungsgesprächen zu einem Psychotherapeuten für eine Ersteinschätzung zu gehen.
Ich vermute, dass ein Professioneller ihm rasch deutlich machen wird, dass es bei ihm fünf vor zwölf ist und er Gefahr läuft, völlig abzustürzen, wenn er so weiter macht.

Ich finde es gut und richtig, dass du für ihn kämpfen willst. Solche Lebenskrisen wie die deines Mannes derzeit können sich im Nachhinein immer auch als Wendepunkte zum Guten und zum Wachstum einer Partnerschaft herausstellen.