Soziale Isolation frisst mich langsam auf!

Hallo,

ich bin alleinerziehende Mama einer kleinen Tochter (*26.02.2007), seit Bekanntwerden der Schwangerschaft alleine. Meine Tochter hat keinen Kontakt zu ihrem Vater - er will es so. Leider nicht zu ändern. Mama und Tochter sind ein tolles Team, keine Frage.

Ich arbeite extrem viel und hart, um uns beide über die Runden zu bringen - überwiegend von zuhause aus und zwei Tage (insgesamt 8 Stunden im Büro).

Ich unternehme viel mit meiner Tochter, aber eben meist alleine. Und so langsam bin ich an einem Punkt, wo die soziale Isolation anfängt mich aufzufressen. Der Kontakt zu meiner besten Freundin (sie war es jedenfalls bis zur Geburt meiner Tochter) ist nahezu eingeschlafen. Sie versteht nicht, dass ich nicht ständig einen Babysitter präsent habe und - obwohl die Patentante meiner Tochter - ist sie meist genervt, wenn ich vorschlage, etwas zu dritt zu machen (Spielplatz o.ä.), weil sie sich da nicht in Ruhe unterhalten kann. Es gibt noch eine weitere Freundin, die allerdings seit knapp zwei Jahren eine Fernbeziehung hat und eigentlich am WE immer bei ihrem Freund ist. Ist auch o.k., die beiden fragen auch oft, wenn sie hier sind, ob wir (mit meiner Tochter, denn sie lieben sie) etwas unternehmen wollen.

Aber ansonsten fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich habe das Gefühl, überall zu scheitern, was Kontaktaufnahmen betrifft. Ich fühle mich nicht ernstgenommen. Ein wenig Small-Talk ja, aber nichts tiefgründiges. Heute ist wieder einer dieser Abende. Hausarbeit und Arbeit sind erledigt, Töchterlein schläft, Fernsehprogramm mies :-) und ich sitze auf der Couch und frage mich, ob das immer so bleiben wird. Von den "Gesprächen" mit meiner Tochter abgesehen, spreche ich am Tag oft nicht mehr als 10 Worte. Mich macht das fertig und ich habe das Gefühl, in eine Depression zu rutschen.

Einmal im Monat gehe ich schon zu einer Beratungsstelle, weil mich dieses Gefühl wirklich fertig gemacht hat. Da kann ich mir dann zwar mal eine Stunde lang im Monat einiges von der Seele reden, aber wirklich der Hit ist das auch nicht.

Ich muss alles mit mir selbst ausmachen. Kann niemanden mal um Rat fragen oder stolz etwas erzählen von meiner Tochter.

Alleinerziehendentreff habe ich auch schon hinter mir, aber die waren alle deutlich älter als ich und es ist der einzige Treff dieser Art hier in der Nähe.

Ach man, wird das irgendwann besser??

Sorry, für das Gejammere. Ist eigentlich gar nicht meine Art.

Ab und an chatte ich schon im Internet, aber das ersetzt ja auch nicht wirklich ein richtiges Gespräch, oder?

:-(

Liebe Grüße, traumtaenzerin28 mit Yara

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Hallo#winke da kommt mir einiges sehr bekannt vor aber leider komme ich nicht aus der Nähe-schade:-(

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Hallo,

ich war die ersten Jahre mit meiner Tochter daheim und da ging es mir ähnlich.

Tagsüber waren wir viel am Spielplatz, aber da waren überwiegend "Familien-Mütter" und Thema war meistens was Abends dem Mann gekocht wird, das am Sonntag die Familie zum Kaffee kommt etc.

Seitdem ich wieder arbeite (nun auch schon wieder über 3 Jahre) geht es mir wieder besser. Zum einen hat man Anerkennung, kommt raus aus den eigenen 4 Wänden und es gibt auch andere Themen als Kind. Hast Du evtl. die Möglichkeit mehr im Büro zu arbeiten?

Ich hab zum Glück auch viele alte Freunde (die meisten ohne Kinder) die meine Tochter super akzeptieren.

Ich hab meine Tochter von Anfang an mitgenommen, d.h. auf irgendwelche Spielabende (daheim bei Freunden) etc. und hab sie dann dort ins Bett gelegt und Nachts dann schlafend ins Auto getragen und bin heim gefahren. Sie ist es also von Anfang an gewohnt und es gibt da gar keine Probleme mit einschlafen etc.

Aber es gibt auch noch viel Abende in denen ich alleine daheim bin und z.B. vor dem PC sitze. Aber das genieße ich auch. Ich hab den ganzen Tag viel zu tun und keine Zeit mal paar Minuten für mich zu haben.

LG janamausi

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Hallo.

Ich habe bis Juni 30 Stunden die Woche im Büro gearbeitet und 20 von zuhause aus. Habe das aber geändert, weil es dort Ärger gab, wenn meine Tochter krank war oder der Kindergarten zu o.ä. - leider habe ich kaum andere Betreuungsmöglichkeiten und so bin ich einfach flexibler. Die 8 Stunden arbeite ich in einem anderen Büro. Dort habe ich eine Kollegin, die ist aber bereits 59 Jahre - also auch nicht unbedingt der Hit. ;-) Hatte auch zwei Zusammenbrüche Ende 2009 / Anfang 2010 und mein Hausarzt hat mir geraten, arbeitstechnisch etwas zu ändern. Dem habe ich Rechnung getragen und was das betrifft, geht es mir deutlich besser jetzt.

LG

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Hallo,
ich kann Dich gut verstehen. Ich bin auch allein mit meinem Sohn und so sehr ich ihn auch liebe und glücklich bin das ich ihn habe, fällt mir auch manchmal die Decke auf den Kopf. Gerade im Sommer fehlt es mir auch mal abends raus zu kommen. Tagsüber sind wir viel unterwegs und wir haben superliebe Muttis in der Krabbelgruppe kennenhelernt, die sind zwar auch alle verheiratet, aber wir machen auch am Wochenende mal was zusammen und Sie geben uns das Gefühl dazu zu gehören.
Vielleicht versuchst Du es auch mal mit so einer Gruppe, vielleicht passt es ja!
Ich finde es auch immer schwer Kontakte zu knüpfen, aber manchmal passt es halt. Geht Deine Kleine in die Kita? Vielleicht gibt es ja da gleichgesinnte Mamis?
Ich wünsche Dir viel Glück dabei nette Mamis kennenzulernen,
lass den Kopf nicht hängen,
lg Alex mit Kenni

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Hallo,

ja, wir haben auch sämtliche Krabbelgruppen pp. hinter uns. Yara geht jetzt auch zum Schwimmen und zum Ballett, aber irgendwie kommt da kein Draht zustande. Ist irgendwie nicht meins, auf die Leute einfach so zuzugehen. Im Kindergarten gibt es hin und wieder Small-Talk, aber halt nichts tiefgründigeres. Wir gehen auch mal nachmittags zum Spielplatz, aber sie sind alle verheiratet (wo verstecken sich die Alleinerziehenden?) und man kommt sich allein von den Erzählungen her schon vor wie das 5. Rad am Wagen. Und abends habe sie halt ihre Männer ...

Manchmal denke ich, liegt es vielleicht auch an mir. Vielleicht bin ich zu frustriert und stelle zu viele Ansprüche. Früher war ich nicht so, ich hatte einen großen Freundeskreis.

Naja, genug gejammert für heute. :-)

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So'ne Abende muss es auch geben.
Ich bin auch eher die jenige die sich freut wenn es sich ergibt, selbst auf andere zugehen finde ich auch immer schwierig!
Es kommt halt auch immer auf die anderen Leute an, ich hatte auch schon welche wo ich das Gefühl hatte ich solle mich jetzt schlechter fühlen nur weil ich allein bin! Das sind definitiv die falschen, solch Leute brauch man nicht!
Also ich wünsche Dir nochmal viel Glück und wenn Du nett plaudern möchtest kannst Du mich gern anschreiben!
Morgen wird's wieder besser!
Lg Alex

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#liebdrueck

das kenne ich!

schade,leider kommst du auch nicht aus meiner nähe...:-(


lg nicole!

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Hast Du keine Familie? also meine Mama wohnt zwar 350km weit weg, aber wir quatschen bestimmt 2 - 3 Stunden pro Woche am telefon.
Nur so 'ne Idee...

gruß, schwarzbaer

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Ja, das kenne ich seeehr gut! Meine sog. "Freunde" haben sich während meiner Schwangerschaft ziemlich schnell von mir verabschiedet. PEKIP-, Babyschwimmgruppen etc. haben auch keine dauerhaften Kontakte gebracht. Die meisten Mütter daher haben jetzt auch schon das zweite Kind. Da ist man auch out. Arbeitsstellen hatte ich bereits zwei im letzten Jahr, aber mein Sohn (2,5) ist sehr oft krank, was den Arbeitgebern wohl nicht gefallen hat...Ich denke auch manchmal, ich dreh noch durch. Früher war ich viiieeeel unterwegs. Hinzu kommt noch, daß mein Sohn sich zunehmend nach Kontakten sehnt. Ich fühl mich dann so schlecht, weil ich ihm das nicht bieten kann. Wie geht es wohl weiter??

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Wo ist denn deine Familie?

LG Claudi

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hallo

ich weiss jetzt nicht,wies finanziell aussieht bei dir-aber es werden immer mehr "single-mit-kind" reisen angeboten.
google mal danach,vielleicht wär das mal was für dich,
und vielleicht ist ja auch ein netter, männlicher "single-mit-kind" dann vorort:-p#verliebt

lg
#winke
noramarie

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Hallo,

vielleicht kannst du über Urbia Kontakte in deiner Gegend knüpfen. Was ist mit deiner Familie- Oma, Oma usw? Ohne die wäre ich auch ganz schön aufgeschmissen. Ich musste zwar in meine alte Gegend ziehen und meine geliebte Wahlheimat verlassen, trotzdem ist es besser so und ich besuche immer noch oft "meine" Stadt und alte Freunde. Der Vater nimmt die Kleine auch nur unregelmäßig, auf ihn kann ich mich auch nicht verlassen.

Ich bin auch nicht so der Typ, der jetzt unbedingt alleineerziehende Mütter treffen muss. Ich bin auch sehr gerne mit Leuten zusammen, die noch kinderlos sind. Aber das sind meine Freunde von früher und ich muss sagen, in den letzten 3 Jahren hab ich hier auch keine neunen Freunde gefunden.

gedulde dich noch ein wenig, es wird besser, garantiert

lg