schwanger und bei jedem Wetter draußen arbeiten

Hallo ihr Lieben

Ich möchte gerne eure ! ehrliche ! Meinung hören oder auch gerne Erfahrungen, wie es euch damit geht bzw wie ihr damit umgeht!!!
Es geht darum, in der SS draußen zu arbeiten - egal wie das Wetter grade spielt.

Kurz zu mir, ich bin 36 und nun in der 19ssw. Seit ein paar Tagen leider wegen immer wieder kehrender Wehen im Krankenstand (laut Arzt, soll ich nächste Woche wieder versuchen zu arbeiten und mal sehen, wie es mir damit geht)

Ich arbeite im Moment auf einem Obstbaubetrieb mit. Also alles, was auf dem Hof so an Arbeit anfällt, wird erledigt. Natürlich ohne schwerem Heben und Tragen seit ich von der SS erzählt habe. Montags ist der einzige Tag, an dem indoor gearbeitet wird - wir schälen und schneiden Äpfel und verpacken die fürs Krankenhaus.
Sonst ist jetzt im Winter die restlichen Tage Bäumeschneiden dran. Auch wenn keine körperlich schweren Arbeiten mehr auf mich warten, schafft mich der Arbeitsalltag ganz schön - mit allem drumherum.
Kurzer Zusatz: meine Arbeiten sind zu 100% im stehen. Wenn ich Bäume schneide und aufs WC muss, muss ich runter zum Haus gehen ich bin da dann 15-20min aus. Seit Nov versuche ich mich mit zwei paar Socken, drei Hosen, Unterhemd, zwei Shirts, zwei Pullover, einer dicken Fleecejacke und Winterjacke von der Kälte zu schützen. Klappt mal mehr, mal weniger. Auf jeden bin ich sehr unbeweglich dadurch.

Diese Woche (ich bin ja gerade im Krankenstand) ist auch das Wetter echt mies - Erst Minusgrade (bis zu -9,5 vom Vormittag) bis zum frühen Nachmittag und heute auch noch Sturm!
Grad beim Essen, hab ich gesagt, dass ich froh bin, dass das Wetter so verrückt spielt, wo ich eh daheim bin.
Mein Mann meinte nur ganz trocken: "Naja, um ganz Ehrlich zu sein, du bist es halt auch nicht gewohnt! Ich hab immer draußen gearbeitet egal wie heiß oder kalt es war!"

Ja, er hat recht. Ich bin eigentlich Kindergärtnerin und bin es gewohnt drinnen zu arbeiten.
Der Job nun, sollte für mich eine Überganslösung sein weil im im Sommer erst aus der Karenz raus bin und was wollte, wo ich noch genug Zeit für die Kinder hab bevor ich wieder voll zurück einsteige. Die jetzige SS war nicht geplant!

Seine Aussage gibt mir das Gefühl, dass ich überzogen empfinde. Jammere ich auf hohem Niveau? Wie ist das bei Anderen, die draußen arbeiten? Wie geht ihr damit um?

Danke schonmal

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Wenn es nur um das Wetter geht, da gibt es ja Kleidung für. Man muss auch nicht so massig viele Klamotten anziehen sondern sich dann vernünftige Sachen kaufen, die warm halten.

Ansonsten musst du wissen wie es dir geht. Ich denke, dass es dir und deinem Kind ja nicht schadet sich an der frischen Luft zu bewegen und finde es auf Grund dessen zumutbar.

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Ok, danke für dein Feedback

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Dann hätten unsere Vorfahren vermutlich sehr viel mehr Fehlgeburten gehabt... ein Großteil von denen war ja viel an der frischen Luft (z.B. Bauern) und sonst in zugigen Hütten, Burgen etc. mit ziemlich niedriger Durchschnittstemperatur.
Aus eigener Erfahrung merkt man in der Schwangerschaft meist schnell, wenn es zu viel wird. Dann ist man erschöpft, möchte sich hinsetzen. Wenn du auf die Signale deines Körpers hörst (es ist aber wichtig, dass du das auch wirklich tust! - bitte schalte lieber einen Gang mehr zurück als du musst, immer mit der Ruhe), kann eigentlich, bei einer normalen Schwangerschaft, nichts passieren.
Bzgl. Kälte: Meine FA hat mir sogar erlaubt, schwanger im Winter im See baden zu gehen. Sie meinte, die Gebärmutter sei so gut isoliert, da könne nichts passieren.
Im Grunde genommen ist deine körperliche Tätigkeit toll, um in der Schwangerschaft fit zu bleiben und als Vorbereitung auf Geburt und Wochenbett aus meiner Sicht sogar besser als wenn du einen typischen Bürojob machst.

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Bez Fehlgeburt oder dass meine Tätigkeit prinzipiell schädlich wäre, habe ich bisher nicht vermutet. Vielleicht habe ich mich nicht gut ausgedrückt. Ich empfinde es einfach als sehr anstrengend und mühsam....

Das mit dem hinsetzen/ einen Gang zurück schalten ist da so eine Sache, die leider nicht immer so einfach ist.
Aber ich danke dir trotzdem für deine ehrliche Meinung.

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Also sicherlich ist das eine Gewohnheitssache, wie so vieles und auch nicht schlimm.
Und die wenigsten haben Bock bei Sturm, Regen oder -10 Grad draußen zuarbeiten, denn bei 18 Grad und Sonne ist es sicherlich angenehmer.
Aber wie hättest du dich jetzt so schnell dran gewöhnen sollen und ob es sich jetzt noch lohnt in die richtig gute Arbeitskleidung zu investieren weiß ich nicht.

Also finde ich nicht das du Jammerst, schaden tust du dir aber sicherlich nicht.

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Vielen Dank für deine Antwort und Meinung liebe Lilie

Ja, du siehst es richtig: Ich habe zwar seit meinem Start im Juli einiges in gute Arbeitskleidung investiert. Doch da die Zeit nun absehbar ist und gute Arbeitskleidung leider auch nicht so günstig ist (noch dazu wie lange würde sie jetzt passen?) möchte ich hier nicht mehr investieren. Auch wenn mir bewusst ist, dass es sehr viel angenehmer und komfortabler wäre.

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Ist denn eine Gefährdungsbeurteilung gelaufen? Scheint irgendwie grade nicht so.
Was wir finden und ob uns persönlich die Kälte und Nässe stören würde, ist nämlich erstmal unerheblich. Das Mutterschutzgesetz gibt da Aufschluss.

Und neben dem physikalischen Aspekt der Nässe und Kälte, kann ich mor nicht vorstellen, wie Astschnitt ohne ständiges Strecken und Bücken vonstatten geht. Gibt es Leitern?

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Hallo nocheinbaby

Nein, Gefährdungsbeurteilung gab es keine.
Ich habe bis zur 9ssw Kisten von 13 bis 15kg herumgetragen und das im 15min Tackt.
Als ich in der 9ssw von meiner Schwangerschaft erzählt habe, war deren erster Gedanke, das Dienstverhältnis schnellstmöglich zu beenden (da ich ja nicht mehr volle Leistung bringen kann) - was nunmal ja nicht so einfach geht.
Heben und Tragen muss ich nun nicht mehr. Aber ins BV schicken wollen sie mich auch nicht, weil das in Österreich ein Arbeitsinspektor überprüfen würde. Davor haben sie etwas Angst (vieles am Betrieb ist nicht ganz gesetzeskonform) und werden deswegen auch nicht tätig.
Meine FA findet nicht gut was ich mache (vor allem weil ich nur stehe und kaum Bewegung habe), kann aber nicht viel machen, solange es mir und dem Zwerg gesundheitlich gut geht - Meine momentanen Wehen und der Krankenstand deswegen haben im übrigen auch nichts mit der Arbeit zu tun!

Nein, auf eine Leiter muss ich nicht. Ich schneide von unten, soweit meine Arme reichen, und dann steh ich auf einer Hebebühne um den oberen Teil zu schneiden.

Vielen Dank für deine Rückmeldung

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Lass dich mal bitte von der Arbeiterkammer beraten, das klingt nicht ganz koscher

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Hallo 🙋‍♀️, erstmal Du kannst wahnsinnig stolz auf dich sein so einen Job gewählt zu haben. Das sind arbeiten die körperlich anstrengend sind, Bäume schneiden, viel laufen, viel stehen, bei jedem Wetter. Du hast es nicht nötig dich unterm Scheffel zu stellen, du bist eine fleißige Frau! Und das noch zusätzlich in der SS und so wie ich heraus lese mit Familie zuhause. Ich sag’s dir wies ist, ich war vor meinen SS auch richtig fleißig und top fit. Vollzeit angestellt als Schadensachbearbeiter und Jahre lang nebenbei mehrfach im Monat als Bedienung. Also ich weis was Arbeiten heißt aber in der SS, ich fühle mich permanent so schlecht und schlapp, ich könnte dieses Pensum was du aktuell bewältigst NICHT schaffen! Wenn es dir weiterhin nicht gut geht, dann sieht dein Arzt das hoffentlich ein unterstützt dich dahingehend mit Krankschreibung und/oder Beschäftigungsverbot. Da kenne ich mich allerdings zu wenig aus damit. Und zu deinem Mann, er hat vielleicht bisher immer draußen gearbeitet aber sein Körper hat noch nie zeitgleich ein Lebewesen in der Größe einer Bowlingkugel produziert, erst dann kann er mitreden 😉

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Hallo ChrissiTina

Danke für deine Rückmeldung.

Stolz fühle ich mich leider so garnicht. Vor der SS allerdings schon. Aber das lag auch daran, nach 2 Jahren Karenz endlich auch wieder raus zu kommen und zu arbeiten. Aus dem Hamsterrad der täglichen Hausarbeit und Kindererziehung zu entfliehen war schon auch ein tolles Gefühl um ehrlich zu sein. Und ja, ich liebe es trotzdem Mama zu sein und meine 2 Mädchen hier zu Hause sowieso. Ich denke ihr wisst wie ich das meine!
Jetzt überwiegt einfach nur die Erschöpfung.
Möglicherweise auch weil diese SS so anders verläuft als die beiden wunderschönen, sorgenfreien, beschwerdefreien SS die ich schon hinter mir habe.

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Bei dem Job würden so einige jammern :). Insofern finde ich nicht, dass du zuviel oder unbegründet jammerst. Eine Schwangerschaft ist super anstrengend, ich habe nur einen Bürojob und war bis ca. 20 Ssw ständig müde und fertig!

Andererseits ist dein Job wahrscheinlich für die Schwangerschaft an sich eher gut als schlecht (wenn ein wenig nach dir geschaut werden würde). Bewegung, frische Luft etc. ist sicher besser, wie nichts tun. Deine Kleidungssituation würde sich mit entsprechend guter Kleidung leicht lösen lassen. Das viele Stehen müsste man halt angehen. Dir zb einen Stuhl zur Verfügung stellen, um dich auszuruhen. Das wird ja jetzt dann immer anstrengender... Und klar: es gibt Frauen, die sind das gewohnt und die schockt so schnell nichts. Aber die Durchschnittsfrau würde das nicht so gut packen. Insofern darfst du ruhig auch stolz auf dich sein.

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Ich bin jetzt zum zweiten Mal schwanger in der 25 Woche und ich würde das nicht machen.
Ich arbeite als Tagesmutter und musste wo es so kalt den Eltern sagen das ich es nicht schaffe mit den Kindern raus zu gehen 🙈 diese Kälte und das gestehe hat mir so weh getan das ich richtig schmerzen hatte beim sitzen, stehen oder liegen.
Wenn du dich soweit gut fühlst ohne Schmerzen mach weiter aber sobald du dich nicht fühlst würde ich Zuhause bleiben. Keiner dankt es dir wenn du mit schmerzen arbeitest, dich oder dein ungeborenes gefährdest.

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Seit Sommer 2018 arbeite ich im Außendienst.
Da bin ich Kälte etwas mehr gewöhnt, aber die eigene Veranlagung spielt da definitiv auch eine große Rolle mit rein.
Mein Mann übt die gleiche Tätigkeit, seit Sommer 2019, aus. Er hat im Winter draußen viel schneller kalt als ich und greift nach einer weiteren Lage Kleidung.
Hingegen frieren andere Kollegen noch weniger .

Zuhause hingegen, ohne Bewegung friere ich mega schnell, während mein Mann noch warm hat.

Also man gewöhnt sich mit Zeit doch etwas daran, aber zumindest wenn man schlecht geschlafen hat / angeschlagen ist, trifft es einem doch auch wieder mehr.

Persönlich würde ich deine aktuelle Arbeitssitation aber auch nicht mitmachen.
Da fehlt wirklich die Möglichkeit sich auszuruhen.