Gesellschaft Frauen und kinderunfreundlich

Ich weiß, dass das was ich hier jetzt schreibe nicht auf alle zutrifft. Ich weiß, dass es Frauen gibt, die da mit positiven Beispielen aufwarten können. Aber ich muss sagen, dass ich echt schockiert bin wie weit unsere Gesellschaft leider immer noch von der Gleichberechtigung der Geschlechter weg ist. Klar ich wusste, dass es vorher schon sich noch sehr viel verbessern musste, aber durch meine Schwangerschaft merke ich, dass ich mich sehr getäuscht habe. Die Leute heucheln Verständnis und sagen, das vieles kein Problem ist. Man freut sich, wenn man noch arbeiten kann, wenn man gerne arbeitet. Und dann kommt der Tag, wo einem die Gesellschaft zeigt, dass es egal ist wie weit du dich anstrengst, wenn du gerade ein Kind bekommst oder Kinder hast. Männer glauben zu verstehen, was es heißt als Frau in dieser Gesellschaft zu leben. Sie übernehmen die Kinder ja teilweise und tun so als wäre das alles so schwierig. Dabei gehen sie 40 Stunden oder mehr arbeiten und sind dann nur vom Wochenende geschafft. Frauen wollen ihrer Meinung ja sich nur um die Kinder zu kümmern, arbeiten gehen ist uns egal, wenn wir Kinder bekommen. Man wird sich am Ende sowieso nur um das Kind kümmern.
Ich habe viel mit meinem Partner geredet, wie es wird und ich glaube, dass wir das ganz alte Modell nicht machen, weil wir das beide nicht möchten. Ich nicht, weil ich meine Arbeit aufgeben möchte und mein Mann, weil er auch Zeit für sein Kind haben möchte und nicht nur das Geld heran schleppen, um dann ein Wochenendpapa zu sein. Ich habe hier auch so viele positive Beispiele gelesen und mein eigener Vater hat sich schon immer sehr viel neben der Arbeit um uns gekümmert. Also für mich ist das nichts Neues, dass es Vater eine sehr aktive Rolle im Leben eines Kindes annimmt. Er wurde dafür sehr belächelt in seiner Generation.

Ich glaube ich musste einfach einmal schreiben, dass ich echt geschockt bin, was ich mir alles anhören dürfte und wundere mich nicht mehr, dass unter diesen Bedingungen immer weniger Kinder geboren werden und wir Fachkräfte aus dem Ausland holen müssen langfristig, weil viele keinen Bock haben sich so einschränken zu müssen und dann auch noch von der Gesellschaft getreten zu werden.

Ich möchte jeder Frau danken, die Kinder bekommt. Ich möchte sie loben für das was sie leistet jeden einzelnen Tag, um die Kinder zu erziehen. Und ich möchte jedem Mann danken, der die gleiche Verantwortung übernimmt und zeigt, dass ein Kind eine gemeinsame Aufgabe des Paares ist. Ich danke jedem der unsere Gesellschaft am Laufen hält unter Bedingungen die nicht einfach sind, weil man sich zwischen Arbeit und Kindern immer wieder aufreibt. Ich möchte, dass es von manchen gesehen wird, was ihr leistet und dass ihr eine viel größere Wertschätzung verdient habt.

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Ok.

Kann diese pauschale Sichtweise nicht teilen.

Tut mir leid für dich, dass du in der falschen Bubble bist.

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Interessant, dass dieser Beitrag so viele Likes hat. Ich hatte gehofft, das Problem der strukturellen Benachteiligung von Frauen in unserer Gesellschaft wäre mittlerweile sehr vielen Menschen (vor allem Frauen) bekannt. Es hat leider herzlich wenig mit irgendeiner „Bubble“ zu tun, ob man solchen Benachteiligungen ausgesetzt ist.

Persönliches Beispiel:
Mir wurde eine Beförderung zur Teamleitung in Aussicht gestellt aufgrund meiner hervorragenden langjährigen Arbeit. Als ich schwanger wurde, wurde dieses Angebot zurückgezogen mit einer fadenscheinigen Begründung. Einen Monat bevor ich aus der Elternzeit zurückkam wurde ein neuer Teamleiter mit kaum Berufserfahrung und null Führungskompetenz von extern eingestellt. Ein Mann natürlich. (Meine Chefin wusste übrigens, dass ich zeitnah zurück komme.) Die „Bubble“, in der ich unterwegs bin ist tendenziell ziemlich feministisch.

Solange die Diskriminierung von Frauen sich durch alle Teile der Gesellschaft zieht, kann einen die richtige „Bubble“ aber auch nicht immer schützen.

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Ich denke, dass Frauen diese Ungerechtigkeiten und Diskriminierung ganz oft (nicht ausschließlich!) erst dann erfahren, wenn sie Mütter werden.

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Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht ganz, worauf du hinaus willst🤔

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Ich denke ich verstehe, was du meinst.

Die Belastung, die auf Frauen lastet, wenn sie Kinder bekommen ist immer noch enorm.
Meiner Meinung nach auch immer noch deutlich höher, als die Belastung der Männer.
Auch wenn sich heute Männer gottseidank deutlich mehr einbringen, als noch vor 30 oder mehr Jahren.

Trotzdem: Frauen stoßen regelmäßig an ihre Grenzen. Man liest das ja auch hier auf urbia immer wieder - total ausgelaugte Mütter, die nicht mehr können.
Nachteile im Beruf. Jobverlust. Burnout.

Ich erinnere mich da an die Worte meiner Hebamme im ersten Geburtsvorbereitungskurs. Auch sie sagte: das Leben der Frauen wird sich um 180 Grad verändern. Das der Männer bei weitem nicht so.

Es ist so. Auch wenn jetzt bestimmt wieder einige Stimmen kommen, die sagen, dass man sich das so einrichten kann, wie man will.

Männer haben es immer noch leichter.
Nicht leicht.
Aber leichter als Frauen.

Die meisten Männer arbeiten normal weiter - ihre 40 h / Woche.
Sie übernehmen das Kind abends, oder am WE.
Es gibt hier aber durchaus auch noch Stimmen, die der Meinung sind, man dürfe von einem Vollzeit arbeitendem Mann nicht verlangen, dass er unter der Woche nachts aufsteht....da haben wir schon wieder mal eine Erleichterung für die Männer.

Hinzu kommen Probleme mit der Kinderbetreuung (zu wenige Plätze), Teilzeit (wer übernimmt die zu 90 %?), Wiedereinstieg im Job, Rentennachteile....

Wir haben noch einen langen Weg vor uns....

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Genau darum geht es mir. Es wird darüber nicht geredet. Stattdessen hat man Angst um
Seine Arbeit wegen der Schwangerschaft.
Ich finde es so schön von Frauen zu lesen, die es schaffen das anders zu regeln. Aber immer wieder zu hören, dass schaffst du als Frau sowieso nicht.

Ich muss sagen, dass ich es ja merke. Haben in der Firma selber Mütter und sehe was die Einschränkungen für die Kollegen heißen. Aber jeder Mensch ist immer noch ein Individuum und anstatt das Lösungen gesucht werden, wird noch mehr Druck aufgebaut und am Ende klappen die Mütter halt immer mehr zusammen.
Ich bekomme einen Jungen und denke mir, besser weil er es einfacher haben wird langfristig, weil ich nicht daran glaube, dass sich die Gesellschaft so viel verändern wird.

Mein Partner sagt auch er übernimmt viel. Das wird auch so sein. Aber er merkt auch, dass er vieles unterschätzt hat und er ärgert sich auch über die Situation und meint, dass er nicht einmal einen Bruchteil davon abbekommt.

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Hier noch Stimme für den Schlaf des Mannes (oder die Person, die eben in der Zeit arbeitet und das Geld heimbringt): der Mann hat nun mal i.d.R. den geistig anspruchsvolleren Job, er kann sich nicht einfach tagsüber mal mit dem Baby hinlegen, muss vielleicht noch mit dem Auto pendeln und das soll er dann total übermüdet tun? Super Idee.
Ich bin absolut für gerechte Aufteilung, besonders am Wochenende bzw. wenn beide halt zu Hause sind.
Aber ich finde schon, dass die sogenannte "Care-Arbeit" in der heutigen Zeit etwas überhöht wird.
Es ist jetzt nicht soo anstrengend, sich um ein Baby oder Kleinkind zu kümmern. Arbeiten fand ich schon immer wesentlich anstrengender und fordernder.

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Ich verstehe den Beitrag ehrlich gesagt auch nicht so wirklich.
Kann jetzt nicht ganz nachvollziehen, was die Gesellschaft damit zutun hat, wenn eine Frau Zuhause bleibt und der Mann arbeiten geht.

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Es geht nicht um das zu Hause bleiben alleine. Es wird davon ausgegangen, dass du als Frau die Betreuung neben allem übernimmst, auch wenn es so nicht ist. Du wirst in Klischees gedrückt und wenn du was anderes sagst, wirst du als unwissend dargestellt.
Dir wird als Frau einfach schon gesagt, du bist jetzt nicht mehr leistungsfähig. Klar liegt auch an den Frauen die die Schwangerschaft als Pause von der Arbeit sehen und sich bei jedem kleinen bisschen krank melden. Ich kämpfe, dass ich damit verglichen werde, was andere machen in meinem Beruf. Sie haben damit Probleme damit Unterschiede zu sehen und du bekommst den Stempel ab. Wenn du das vergleichst was Männer erleben, dann ist es einfach frauenfeindlich. Ich bin schwanger, ich werde Mutter, aber ich bin immer noch eine Frau, die eigene Ziele auch noch hat, aber das wird dir abgesprochen.

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Also bei uns geht keiner davon aus, dass ich alles übernehmen. Ich werde auch nicht in Klischees gedrückt und lasse mir auch nicht irgendetwas einreden, was nicht der Wahrheit entspricht.
Also nein, ich kenne deine aufgezählten Probleme nicht. Ich arbeite als Frau sogar in einem Männerberuf und habe da keine Probleme mit „ach du bist eine Frau bla bla bla“.

Das liegt aber einfach daran, dass ich meinen Mund aufmachen, ich mich nicht verstecke und ich weiß was ich kann und dies auch zeige.
War schon im Kleinkindalter so und hat sich jetzt mit Anfang 30 nicht geändert. Genauso werden wir auch unsere Tochter erziehen.

Bearbeitet von J-R.
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Hallo erstmal

Ich kann dich verstehen. Eigentlich würde ich sagen "ich bin in der richtigen bubble". Meine Freunde und Familie waren voll okay mit dem Plan - beide arbeiten nach dem Mutterschutz Teilzeit. Aber man trifft ja immer andere Menschen...

Ich bin Führungskraft in einem internationalen Unternehmen. Mein Chef hat diesen Plan immer unterstützt. Er hat alles möglich gemacht und mich gegen Widerstände getragen.
Aber die Kollegen (sorry vor allen älter und männlich aber auch Frauen)... Ein Chef aus dem Nachbarbereich wollte das ich meinen Job angebe nicht wegen der Teilzeit sondern Achtung wegen dem Mutterschutz! Ich könne ja nicht 3 Monate mein Team allein lassen... Mein Chef hat dann persönlich 3 Monate offiziell mein Team übernommen... Er hat aber nix getan. Die KollegInnen können ja großteils allein klar und ich hatte alles so aufgesetzt dass genau das so geht.
Andere Kollegen haben mir erklärt, dass beide Teilzeit ja schlechtes fürs Kind ist. Weil das Kind braucht eine Mutter. Und den Vater? Den nicht. Der kann nicht stillen (aber abgepumpte Milch füttern oder das Kind im HO zum stillen bringen aber egal). Dann war das Kind da und alles ist gut. Es läuft super! Privat und beruflich. Trotzdem werde ich von allen Kollegen dann gefragt ob es meinen Sohn gut ginge - wenn der Papa sich kümmert? (Ja) Ob Papa das kann? (Ja) Ob Papa den Hilfe von Großeltern bekommt wenn ich nicht da bin? (Nein!!!!). Mein Mann bekommt gesagt es sei toll dass er mich unterstützt das ich arbeiten darf (ich verdiene mehr. Er antwortet dann es sei toll dass er arbeiten darf obwohl er weniger verdient - besonders dein Chef hat bei der Antwort geschluckt :-))
Der Chef aus dem Nachbarbereich stänkert immer noch. Ich könnte keine gute Bewertung bekommen weil ich ja nicht so viel anwesend sein (dafür bekomme ich ja auch weniger Gehalt, der Sinn von Teilzeit). Mein Chef setzt die gute Bewertung trotzdem durch.

Ich weiß nicht ob es frauenfeindlich oder eher feindlich gegenüber dem nicht 0815 Familienmodell ist. Teilweise finde ich manche Kommentare Mütterfeindlich, manche Väterfeindlich.

So oder so: lernt einfach alle zu akzeptieren dass andere andere Modelle leben. Die Kinder sind trotzdem glücklich und es geht ihnen gut. Und auch aktive Eltern egal welches Geschlechts können auf der Arbeit was leisten.
Ich werfe ja auch keiner Familie vor, dass Mama komplett daheim ist und Papa Vollzeit arbeitet... Wen das glücklich macht - super!

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Danke für deinen Beitrag. Ich habe halt keinen Chef der da hinter mir steht. Mit der Schwangerschaft wurde ich nicht mehr gefördert. Ich dürfte nicht mehr alles machen, weil das mein Gebiet nicht zu lässt. Man hätte mich halt anders einsetzen können, Arbeit war da, aber da von Anfang an alle gesagt haben, dass ich ja sowieso ausfalle, war das alles nichts wert. Ich wurde in die Ecke gestellt und wurde immer unzufriedener. Es ist aber egal, weil sie nur den Ausfall sehen.

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Frauen sich für das andere Modell entscheiden. In Firmen muss man dann sehen wie man das strukturiert, da muss man dann einfach Lösungen finden. Es ist die Entscheidung jedes Paares, wie es seinen Alltag regelt und nicht der Firma. Ich kann dir, wenn ich hoch motiviert bin mehr Arbeit in kürzerer Zeit abarbeiten. Also man muss in Teilzeit nicht weniger schaffen.

Ich finde es auch nicht gut wie Männer behandelt werden, wenn sie Teilzeit machen wollen. Das ist einfach auch nicht richtig.
Und das sie die Kinder nicht gut betreuen können sollen. Ist ja nicht jede Frau dafür geboren, sie müssen es doch genauso lernen. Ich glaube das wird vergessen, dass ein Kind zu versorgen ein Lernprozess ist, der unabhängig vom Geschlecht ist.

Aber du zeigst mir, dass der Weg hart wird, aber das man nicht ganz aufgeschmissen ist.

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Oje ja ganz ehrlich wenn mein Chef nicht hinter mir gestanden hätte ... Ich verstehe wir hart das wäre... Mit dem Chef der Nachbarabteilung ginge das nicht

Ich schicke dir eine PN mit meinen Klarnamen. Wenn du mal Rat brauchst, dich austauschen willst etc... würde mich freuen!

Es ist echt machbar! Aber was ist leider nicht einfach :-(

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Puh, also ich lese hier sehr viel (verständlichen) Frust über deine persönlichen Erfahrungen, die du nun aber mit dem Holzhammer auf die gesamte Bevölkerung umlegen willst.

Nein, ich empfinde es z.b. absolut nicht so wie du. In meinem Umfeld ist es völlig klar, dass beide in etwa gleich eingespannt sind. Das heisst nicht, dass sich beide 50:50 Care-Arbeit und Haushalt teilen- denn das würde ja nur funktionieren, wenn Lohnarbeit auch 50:50 geteilt wird, was in der Elternzeit gerade stillende Mütter oft einfach nicht möchten. Aber egal, wie man die einzelnen Komponenten Lohnarbeit, Carearbeit, Haushalt verteilt, es ist doch logisch, dass man das so macht, dass beide Teile gleich viel Freiraum und Freizeit haben und auch keiner "gefährdet" wird (pauschal zu regeln "Mann steht immer nachts auf und pendelt dann morgens 1 Std völlig übermüdet zur Arbeit" halte ich z.b. für keine gute Idee, wenn man an dem Mann hängt... 😬).

Deine Erfahrungen aus dem Umfeld kann ich 0 bestätigen. Ich arbeite Teilzeit, mein Mann auch aber etwas mehr Stunden, morgens bringt und versorgt er immer die Kinder, nachmittags je nachdem ca 50:50, er putzt, ich wasche.... alles in allem ist es sehr ausgeglichen- und noch NIE wurden wir in irgendeiner Form komisch angeschaut. Maximal beneidet von Freundinnen, die da mehr Diskussionen haben.

Deine Erfahrungen mit deinem Arbeitgeber tun mit Leid, aber auch hier: es ist nicht pauschal so. Mein Mann und ich hatten vor beiden Kindern ca das gleiche Gehalt und ich habe trotz weniger Teilzeitprozenten und 2x Elternzeit auch jetzt noch fast das gleiche Grundgehalt (auf 100% gerechnet) wie er. Nur dass das mittlerweile bei uns beiden ca das doppelte wie vor den Kindern ist.


Ich denke deine Erfahrungen liegen v.a. an deiner Bubble.

Bearbeitet von edge-of-reason
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Bei uns ist das Kind noch unterwegs, aber wir sind bisher auch sehr gleichmäßig aufgeteilt und ich denke, dass wir es auch später hinbekommen.

Ich kriege zu hören, dass ich ja GLÜCK habe, dass mein Mann so gut im Haushalt mitmacht…
Âh Glück? Nein, es ist kein Glück sich den Partner auszusuchen, der eben auch partnerschaftlich arbeitet, dass war schon ziemlich bewusst, dass ich kein Bock habe alleine alles zu schmeißen.

Unsere Aufgaben sind Neigungsorientiert aufgeteilt, dass das passt ist Glück.

Die wenigsten Frauen lassen die Wohnung verstauben, die Küche kalt oder eben das Zeug vom Partner rumliegen, bis er es selber wegräumt. Wenn ich nach meiner Meinung gefragt werde, sage ich ganz klar- ich mach halt auch nicht seinen Anteil am Haushalt, die lernen ganz schnell, wenn es plötzlich jeden Tag Brot mit Käse gibt…
Muss man halt vor den Kinder durchziehen

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So ist es hier bei uns auch.
Wenn ich meinem Mann den Arsch nachtragen würde, würde er das vermutlich auch gerne annehmen (andersrum genauso). Ich mach es aber einfach nicht und somit gibt es hier so ein Theater erst gar nicht.
Wenn er zB etwas gebügeltes haben will, dann muss er es eben bügeln..ich werde es nicht tun. Von einer Arbeitskollegin kam bei dem Thema dann „ja, aber mein Mann kann das nicht“. Naja..wenn man es will, dann lernt man es eben, wenn man aber eine Frau hat die es macht, warum sollte man es dann erlernen? 🤷🏽‍♀️
Selbst gemachtes Problem.

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Das hast du schön geschrieben.
Ich sehe das so: wir sind die Eltern, die die neue Generation auf diese Welt bringt und wir haben die Chance ihnen vorzuleben, was das neue normal sein kann (echte“re“ Gleichberechtigung).
Mein Mann nimmt jetzt auch Elternzeit, damit ich wieder arbeiten gehen kann, aber vor allem weil er sich riesig drauf freut, Zeit mit dem Kleinen zu verbringen.
Gleichzeitig sollten wir (die mehr Gleichberechtigung umsetzen in unseren Familien) es auch laut aussprechen, jede/r auf eine Weise, die ihm/ihr liegt. In der Familie, im Freundeskreis, auf der Arbeit. Nicht als belehrend, aber als etwas, auf das wir stolz sind. Damit der Wandel sichtbar wird.
Und ich finde wir Mütter müssen uns unterstützen. Ich bin schockiert, dass praktisch alle Mütter, die ich in den Krabbelgruppen treffe, depressiv oder zumindest sehr down sind. Sie sind extremst erschöpft, einsam und teilweise in einer Sinnkrise. Hier müssen wir uns viel öfter fragen „wie geht’s“ „brauchst du Hilfe“ „wollen wir mal zusammen spazieren gehen“.

Diese Würdigung die du schreibst, sollten wir so oft wie es geht in die Welt (symbolisch gesprochen) hinausschreien.

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Was macht es denn so schwer?

Einmal empfinde ich uns Mütter untereinander furchtbar. Wie oft hacken wir aufeinander rum. Rabenmutter weil man keine Elternzeit nimmt, faule Mutter weil man 3 oder mehr Jahre zu Hause bleiben. Impfen etc.
Väter sind da viel ruhiger, ausgeglichener.

Ich sehe es in meiner Bubble wie viel leichter es ist, wenn Familien sich gegenseitig unterstützen. Oft kostet eine Hilfe den anderen nur ein müdes Lächeln. Fahrgemeinschaften, Kinder gegenseitig nach der Schule, Kita betreuen. Die freuen sich doch oft noch ein oder zwei Stunden zu spielen.

Die Arbeitsteilung in der Familie daran hapert es oft. Das ist jedoch keine Sache der Gesellschaft. Niemand verlangt das nur einer die Carearbeit macht. Niemand verlangt das nur einer Geld verdient. Natürlich muss Mutter mit leben, das jeder Mann, Oma, Opa, Tante, Freundin mit den Kindern anders umgeht.

Arbeit ja da gibt es Stellen mit Vorgesetzten die Moppen, Kollegen die einem in den Rücken fallen. Die sind wirklich ein Problem.

Ja es gibt die rücksichtslose Oma die den reservierten Platz im Zug nicht frei gibt, den jungen Mann der dich hochschwanger über seinen Koffer klettern lässt, jedoch gibt es den Kassier der den Einkaufswagen einräumt, den Mann der den Käse aus dem Regal reicht, weil die Arme zu kurz sind mit Bauch. Ein Spiegel der Gesellschaft bei uns die wirklich gerne Ich, ich, ich schreit und die Ellenbogen spitzt.

Machen wir es doch besser. Wie oft rollen wir ungeduldig die Augen oder mosern. Nicht nur in Bezug auf Kindern. Da ist es der Depp der kein Kleingeld für den ÖNPv hat, der der den Automaten vor uns blockiert, der der am Kassenband ewig braucht.

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Doch es ist auch die Gesellschaft, -wäre sehr naiv das zu verneinen.
Ich empfehle das Buch „wir sind doch schon längst gleichberechtigt“, war vor kurzem ein Bestseller und bringt dir sicherlich auch ein paar neue Perspektiven, wenn du denn magst :)

Dein Fazit „machen wir es doch besser“ finde ich aber sehr schön.

Bearbeitet von Mima91
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Teilweise bringt das Buch die wirklichen Probleme (insbesondere im beruflichen Kontext) auf den Tisch

und manchmal auch nur die selbstgemachten Psychoprobleme (z.B. Schultüten und Adventskalender-Thema),

und spätestens beim Jugendamtsbashing- wegen angeblicher Ereignisse, deren Quelle ein Tweet einer einseitig orientierter Mama-Organisation war, war ich dann raus -das kann ich leider nicht ernst nehmen.

Bearbeitet von Olaffan
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Ich kann das langsam echt nicht mehr hören. Die armen benachteiligten Frauen. Ich meine, ihr entschließt euch doch selbst dafür Kinder zu bekommen und zu Hause zu bleiben. Dann wird gemeckert. Man liest hier so häufig wie fixiert Mütter plötzlich auf ihre Babys sind, da wird ein Riesen Problem gemacht wenn die Schwägerin es mal halten möchte. Als ob ihr dann voller Freude mal eben die Rollen tauschen würdet. Seid doch froh, dass ihr völlig legitim und ohne Rechtfertigung Tag und Nacht auf euren Babys glucken dürft. Wäre es nämlich anders wäre es auch wieder nicht recht!

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Menschen wie du lassen mich manchmal vom Glauben abfallen. Furchtbar verbittert und emphatielos. Hoffentlich bist du nur anonym im Forum so.

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