Familienstreit - wie damit umgehen?

Hallo…

Bei uns ist es eskaliert.

Folgendes: unser Kind hat demnächst Geburtstag und wir wollten in Garage und Carport feiern.
Dazu sei zu wissen, dass meine Eltern unsere Nachbarn sind. Die Garage gehört uns, der carport ihnen.
Die Feier dort zu machen wurde von meinen Eltern vorgeschlagen.

Jetzt lag ich meinem Vater seit Wochen in den Ohren, dass er unter dem carport Bitte aufräumt, weil es da aussieht wie Hulle und er meinte immer er macht es. Bisher nichts.
Gestern war ich eigentlich zum Karneval mit meinen Mädels verabredet, habe aber extra abgesagt weil wir so viel zu tun haben und wir den ganzen Tag im Haus beschäftigt sein sollten. Wirklich irre viel zu tun, der Umbau ist noch nicht lang her bzw. noch nicht mal ganz fertig.
Morgens kam dein mein Vater an und meinte wir sollen ihm helfen den carport aufzuräumen.
Wir sagten ihm, dass wir dazu grad leider keine Zeit haben, aber später evtl dazu kommen, wenn wir gut voran kommen.

Nunja, das war offenbar so furchtbar für ihn, dass er völlig ausgerastet ist und beleidigt abgezogen ist. Wir wären undankbar etc. er würde gar nichts mehr machen.

Seit gestern früh hat er uns dann auch ignoriert. Ich hatte dann noch einen Streit mit ihm vor der Tür, weil ich ihm sagte ich finde es unmöglich, dass er jetzt die Feier seines Enkelkindes torpedieren möchte wegen so einer Kleinigkeit. Wir haben uns beide rein gesteigert und ich habe auch unschöne Worte benutzt. Nicht cool, das weiß ich, aber ich war so verletzt und sauer in dem Moment.
Heute ging mein Mann dann rüber und fragte an ob wir nun gemeinsam aufräumen wollen (es ist nichts von uns dabei) und mein Vater immer noch beleidigt.
Er eröffnete dann, dass er jetzt für den gleichen Tag Freunde eingeladen hat und unsere Feier so gut wie möglich stören wird.

Ich bin aus allen Wolken gefallen wie man so grausam sein kann - es geht um sein Enkelkind!

Ich habe ihn dann gesagt, dass wenn er das durchzieht er auch sonst keine Rolle mehr zu spielen braucht, ich lasse mein Kind nicht in so einem Kindergarten mit Erpressung und Gemeinheiten Großwerden.

Ich könnte heulen. Aus so einer Kleinigkeit entsteht so ein Theater und alle Vorbereitungen werden zunichte gemacht.
Jetzt ist die ‚Kacke richtig am dampfen‘ und ich könnte ihn gegen die Wand hauen, so enttäuscht und traurig bin ich.

Keine Ahnung was ich mir erhoffe, ich musste das mal loswerden. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp wie ich damit jetzt umgehen soll.

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Geh nochmal rüber.
Nimm ne Flasche Wein und Schokolade mit.
Entschuldige dich für den verbalen Ausfall. Ohne Vorwürfe und Drohungen. Du hast rausgehauen. Und auch wenn es nicht der alleinige Casus Knacksus war warst du diesbezüglich drüber. Steh dazu.

Und dann fragst du ihn ob ihr gemeinsam die Party des Enkels feiern wollt oder ob du mit eurer ausweichen sollst. Wenn er weiter zickt oder/und nicht auf dich zugeht buchst du den Gemeindesaal oder einen Indoor-Spielplatz.
Dann kann er seine coole störende Party machen. Und ihr seid ausm Schuss. Gar nicht lang fackeln, Stil wieder reinbringen und im Zweifel elegante Ausweichbewegung. 💪🏻👍🏻

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Danke.

Ja ich habe mich für meine Entgleisung bereits entschuldigt, aber das hat er nicht angenommen.

Wir verlegen das ganze jetzt auf unsere Terrasse und Haus.

Ein indoorspielplatz kommt nicht in Frage, da es größtenteils erwachsene sind.
Die Kinder kommen am anderen tag zubindend drinnen

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Ich weiss, du hast dich schon entschuldigt. Er war vielleicht noch am kochen. Ich würde ihm abgekühlt die Möglichkeit geben, sie anzunehmen und zeigen dass es dir ernst ist.
Erstens weil es in meinem Verständnis korrekt wäre. Zweitens, ihr seid euch doppelt nah. Eltern/Kind-Beziehung und Nachbarn. Da sollte man viel, nicht alles aber viel tun, um das Level zu wahren.

Sein "und jetzt versaue ich es euch" ist eine Eskalation und Spirale. Wenn ihr auf die Terrasse geht ist nicht gesagt dass er euch die Party nicht sprengt. Die Chance würde ich nicht geben. Deswegen, 70 Euro investieren und einen kleinen Saal bei der Gemeinde buchen. Und eventueller "Krach" durch Gäste gibt ihm kein Zündholz.
Dass er damit nicht dabei ist ist der Tritt vors Schienbein. Auch für deine Mutter. Die könnte es enden, wenn sie wollte, wenn sie ihm Feuer unterm Hintern macht.

Ich habe da etwas Angst um euch dass es dauerhaft bergab geht. Ich nehme an, Umziehen ist nicht möglich/Eigenheim.
Deswegen würde ich den Konfliktpunkt 200% entschärfen mit einer Verlegung um Ruhe reinzubringen. Meine 5ct.

Lass hören wie es lief...

Bearbeitet von Butterfee
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"Er eröffnete dann, dass er jetzt für den gleichen Tag Freunde eingeladen hat und unsere Feier so gut wie möglich stören wird."
Und deine Mama, also die Oma, hat dazu keine Meinung?

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Sie sitzt natürlich zwischen den Stühlen, hat versucht ihn zu beruhigen etc.
aber letztlich kann sie ihm natürlich nicht verbieten seinen Kopf durchzusetzen.

Sie tut mir auch leid, weil sie natürlich ihrem Enkelkind auf keinen Fall was verderben will - und uns auch nicht. Andererseits hat sie jetzt mit ihm endlos Theater zuhause.

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Dein Vater reagiert doch nicht zum ersten Mal so, oder?
Sonst reagiert man doch nicht so auf die Feier des Enkels.

Soll er seine Feier machen wenn er meint.
Unterm Carport ist es sicher wohlig warm für seine Freunde.

Ich würde mich nicht weiter aufregen und eure Feier umverlegen.

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Miete den Gemeinderaum (oder bei der Kirche einen Raum oder so, sowas gibt es doch immer) und feiert dort. Dann muss niemand sein Heim zur Verfügung stellen ;)

Bitte droh deinem Vater nicht. Ich würde sie künftig um nichts mehr bitten oder ihr „Reich“ für mich mit einplanen. Aber wie du sagst: dein Kind/ihr Enkel soll nicht drunter leiden und aktuell nutzt du es halt doch als Druckmittel. Das solltest du nicht tun.

Ich denke, eure Wut muss jetzt erst mal verrauchen. Dann könnt ihr noch mal einen neuen Versuch für ein Gespräch wagen. Grade, wenn der Druck des Feierns dann weg fällt (weil ihr jetzt einen anderen Plan habt), ist das sicher zielführender.

Entschuldige dich für dein Verhalten und deine Worte, benenne was dich verletzt hat und überlegt gemeinsam, wie ihr so Situationen künftig besser löst.

Alles Gute ✊

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Ich will ihn nicht Drohen… aber ich möchte mein Kind auf keinen Fall seinen Launen aussetzen und es als normal gelten lassen wenn rumgebrüllt oder jemand mit Verachtung gestraft wird.
Sowas versucht man ja automatisch gern zu halten und wenn es jetzt der eigene Opa ist, dann ist das zwar schrecklich, aber ich möchte mein Kind schützen vor solchem Verhalten

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Naja aber dann ist er ja entweder grundsätzlich so drauf, dann hättest du da schon viel früher einen Riegel vorschieben müssen. Oder es ist euer erster Streit (und du hast ja scheinbar mit gestritten, hättest als Vorbild ja auch souveräner reagieren können 😜 man ist aber eben nur Mensch und nicht immer ruhig und bedacht), dann würde ich deswegen nicht gleich mit „Kindesentzug“ drohen.

Ihr lebt zusammen, da ist sowas doch eh schwer möglich.

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Bei dem Wetter würde ich sowieso drinnen feiern, jetzt erst recht. Zu dem Streit kann ich nichts sagen, meine Eltern sind schon lange tot und ich durfte in der Garage feiern und musste auch selber vorher aufräumen.

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Garage / Carport wäre bei mir sowieso nur eine absolute Notlösung, im November definitiv gar keine Lösung für einen Kindergeburtstag.

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Ich sagte nicht dass es ein kindergeburtstag ist.
Es soll eine Feier mit der ganzen erweiterten Familie und Freunden sein… der kindergeburtstag findet bei uns im Wohnzimmer statt… und die Garage ist beheizt

Bearbeitet von RosaaKerze
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Wie war es überhaupt am Anfang? Hast du, als du ihn immer wieder aufgefordert hast aufzuräumen, mal gefragt, ob er Hilfe braucht?

Das eine ist, zu sagen, dass ihr das Carport nutzen könnt, warum habt ihr nicht selber aufgeräumt?
Unabhängig, ob das euer Carport ist, wäre es vielleicht ne Idee gewesen selber aufzuräumen als es vom Opa.

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Natürlich haben wir es öfter angeboten und vorgeschlagen.

Da hatte er dann aber keine Zeit und er will dabei sein damit die Sachen auch dorthin geräumt werden, wo sie hin sollen.
Kann ich auch verstehen, wir würden nur von A nach B räumen.

Also einfach loslegen wäre von unserer Seite aus nicht gegangen.

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Um den wievielten Geburtstag geht es denn?

Verlagert das Ganze ein wenig und macht gute Miene zum bösen Spiel. Vielleicht wickelt euer Kind die Altherren auch um den Finger und er steht halt doof da.

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Kann es sein, dass bei euch in der Familie der Stresslevel sehr hoch ist (Umbau?). War dein Vater schon immer so? Sonst würde ich tippen, dass ihm alles jetzt zu viel geworden ist, was zu diesem kindischen Ausbruch geführt hat.
Frag deinen Vater mal wie es ihm geht, ob er gestresst ist. Vielleicht kam die Idee mit dem Carport von deiner Mutter und er musste es "ausbaden". Ihr wollt feiern und habt dann keine Zeit beim aufräumen zu helfen. Da wäre ich auch ein wenig angesäuert.
Macht euch das Leben leicht, feiert klein (wie alt ist denn das Kind?), mietet einen Raum, lasst einen Caterer das essen machen...
Das renkt ihr bestimmt schnell wieder ein, wenn ihr den Stress raus nehmt.