Mental load-Akut Tips

Hallo zusammen,

Ich möchte es gar nicht zu weit ausführen. Ich suche einfach ein paar akut Tips gegen mein ausgelaugt sein.

Eine Kur oder Mutter Kind Kur kommt eigentlich nicht in Frage aktuell.
Da ich nicht weiß,wie wir das organisatorisch zu Hause hinbekommen sollten.
Mein Mann arbeitet Vollzeit außer Haus,haben ein Schulkind (7 Jahre) ein Kita Kind (5 Jahre,aktuell ist aber auch öfter mal Notbetreuung durch Personalmangel) und ein Kleinkind (1 Jahr) welches mit mir zu Hause ist.

Mein Mann übernimmt was er so kann,ist aber natürlich auch 9-10h außer Haus täglich.
Meine Mutter wohnt mit im Haus,kann auch mal ne Stunde mit allen dreien alleine sein,aber mehr geht nicht und möchte ich ihr nicht zumuten.
Einen Hund und Kaninchen haben wir auch noch.
Daher Stelle ich mir eine Kur eher schwierig vor.
Egal ob mit einem oder drei Kindern.

Es war wohl ein langer schleichender Prozess der letzten Jahre. Ich habe zu wenig auf mich und meine Bedürfnisse geachtet.
Aber aktuell bin ich einfach nur noch müde,erschöpft,ausgelaugt(bekomme auch wenig Schlaf durch das Kleinkind). Ich kann mich sehr schlecht konzentrieren und passieren unerwartete Dinge (aktuell ist die Waschmaschine kaputt) ist es ein kleiner Weltuntergang zu dem ganzen anderen organisatorischen Kram der sonst noch so anliegt.

Ich suche einfach grade irgendwie erste Hilfe Maßnahmen.
Vielleicht hat jemand eine Idee?
Ich glaube vielen (zumindest erlebe ich es aktuell sehr häufig im Freundes und Bekanntenkreis) geht es ähnlich. Sicher nicht in dem Ausmaß wie mir aktuell....

Das sich langfristig etwas ändern muss ist mir klar.
Aber ich muss erstmal ein bisschen durchschnaufen.
Weiß Grade einfach nur nicht wie :(

Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt oder erlebt es Grade so und kann mir ein paar gute Ratschläge auf den Weg mit geben.

Bin für jeden Ansatz sehr dankbar!!!

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Hallo.

Liest sich wie ein ganz normaler Familienalltag.

Oder gehst du auch arbeiten?
Ist deine Mutter pflegebedürftig? Gehe nicht davon aus, wenn sie sogar die Kinder stundenweise betreut.

WAS genau stresst dich denn so?
Denke, das Schlimmste ist der Schlafmangel. Kümmert sich dein Mann nicht auch mal nachts um das Kleine?
Eine Kur würde wohl so und so nur bedingt helfen. Denn wenn du wieder heimkommst, dann stehst du ja wieder vor den selben Herausforderungen wie bei der Abreise.
Dauerhaft wäre dir (bis das Kleinste etwas größer ist) nur, wenn dein Mann dich bei der Nachtbetreuung mehr unterstützt. Ausgeschlafen sind auch die Tage leichter.

Ach ja: gute gebrauchte Waschmaschinen gibt es in den Kleinanzeigen. Guck doch mal.

LG

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Vielleicht bin ich Grade etwas angegriffen,aber darf man nur ausgelaugt sein,wenn man arbeitet oder jemand in der Familie pflegebedürftig ist?

Ich kann einfach nicht alles aufschreiben was die letzten Jahre passiert ist. Aber es ist vom Hausumbau (vieles in Eigenleistung) über Tod meines Vater bis hin zur Depression meiner Mutter und eben der ganz normale Familienalltag,wo man eben alles im Kopf haben muss.

Meine Mutter betreut meine Kinder NICHT. Sie ware in der Lage sie mir Mal abzunehmen,aber eben nicht lange und ich möchte sie nicht damit belasten. Sie ist dabei im Alltag. Das reicht.

Mein Mann übernimmt die Kleine schon länger nicht mehr.
Unsere Älteste hat arge Schlafprobleme und kann nicht alleine schlafen. Daher schläft mein Mann aktuell wieder viel bei ihr.

Danke für den Tip mit der Waschmaschine. Das Thema ist zum Glück schon durch.
Und ja. Ausgeschlafen sieht immer vieles anders aus.

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Fühl dich erst mal gedrückt. Das meiste passt so auch für mich, wobei meine Kinder etwas älter sind (5, 8 und 9) und ich 80% arbeite, da Hauptverdienerin. Mithilfe durch Mann gering, durch sonstige Familienangehörige gar nicht, da zu weit weg.
Wir hatten im Juni eine partnerschaftliche Krise, da es während ich zwei Tage auf Dienstreise war und der Mann sich alleine kümmern sollte, überhaupt nicht geklappt hat und am Ende die Kinder die leidtragenden waren. Long story short, das hat mich dann genau in den von dir beschriebenen Zustand versetzt, da zeitgleich noch eine sehr stressige Phase auf der Arbeit anstand und ich pausenlos unter Strom stand. Ich arbeite jetzt daran, aus diesem Zustand wieder herauszukommen und langfristig ein Umfeld zu schaffen, das mich nicht wieder in so eine Situation bringt.

Kurzfristig:
- Pausen machen und diese auch zur Erholung nutzen, also mal NICHTS tun. Beispielsweise auf die Wiese legen und 10 Minuten lang den Wolken und Vögeln zuschauen. Oder Meditationsmusik hören. Oder irgendwas anderes, was dich komplett abschalten lässt.
- Dinge tun, die dich auf andere Gedanken bringen. Ich setze mich wieder öfter ans Klavier und lese vor dem Einschlafen Prosa, also keine Fachliteratur oder sonstige Dinge, die meine Hirnaktivitäten ankurbeln ;-)
- klar kommunizieren, wann es dir zuviel wird. Ich sage meinen Kindern jetzt deutlich, dass es mir gerade zu laut ist und ich deshalb in einen anderen Raum gehe. Sie sollen mir dann bitte nicht alle folgen, oder wenn, dann müssen sie sich leise selber beschäftigen. Gut, meine Kinder sind auch schon älter als deine. Aber auch kleine Kinder verstehen es erstaunlich gut, wenn man ihnen klar sagt, wie es einem gerade geht und wie sie einem entsprechend helfen können, dass es einem wieder besser geht.
- auf die Ernährung achten: alles, was den Nerven gut tut, essen: Nüsse, Hafer, bestimmte Obst- und Gemüsesorten, dunkle Schokolade, Käse,... möglichst wenig Fast Food.
- ausreichend Schlaf! Mit kleinen Kindern schwierig, aber es ist für dich jetzt echt wichtig.

Mittel- und langfristig:
- Mann mehr einbinden. Abends/wochenends sollte dein Mann auch mitmachen können bei Haushalt und Kinderbetreuung. Ansonsten Geld ausgeben für Haushaltshilfe/Putzfrau/Babysitter oder wer auch immer dich unterstützen könnte.
- für Ausgleich sorgen. Vielleicht ein Hobby, das dich immer sehr erfüllt hat, wieder aufleben lassen? Oder eine neue Sportart probieren?
- Entspannungstechniken erlernen und bewusst in den Tag einbauen (Atmung, Meditation, etc.)
- vielleicht doch eine Mutter-Kind-Kur beantragen? Ich habe eine beantragt und erhoffe mir davon Input in genau die aufgezählten bereiche. Zudem muss ich auch erst mal wieder lernen, mich mal um mich selber zu kümmern.
- Arbeitsteilung zuhause neu durchdenken. Kann dein Mann Stunden reduzieren, wenn du wieder arbeitest?
- es wird noch viel mehr organisatorischer Kram werden, wenn die Kinder in die Schule gehen. Versuche deinen Mann da von Anfang an mit einzubinden.
- dich von der Bestrebung nach Perfektion verabschieden. Du kannst kein super geputzes Haus UND drei durchgehend pädagigisch wertvoll beschäftigte Kinder haben UND einen anspruchsvollen Job möglichst vollzeitnah ausführen.


Ach ja, bei uns ist ebenfalls vor zwei Wochen die Waschmaschine kaputt gegangen :-D Ich habe eine neue bestellt, die größere Ladungen waschen kann. Auch solche Dinge können helfen, die eigene Zeitverwendung zu ändern ;-)

Bearbeitet von juppi-x
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Vielen herzlichen Dank für deine tollen und zahlreichen Tips.
Ich hatte mir nebenbei auch schon bei YouTube Berichte und Ideen bei Mental load angehört. Ähneln deinen Vorschlägen.

Ich muss einfach an mir arbeiten.
Das Thema mit der Perfektion ist schon lange eins der Dinge die hier ziemlich zerstörerisch sind.

Wie gesagt. Ich danke dir von Herzen.
Ich werde mir die Tips hier nochmal zu Gemüte führen!

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Hey,

ja, wenn man so lange nicht wirklich auf sich selbst geachtet hat, verstehe ich total, dass man irgendwann einfach einen Punkt erreicht hat, wo man einfach nur noch fertig ist.

Versuche doch mal täglich bewusst dir wenigstens mal ne halbe Stunde/Stunde für dich zu nehmen. Wenn das Kleine z.B Mittagsschlaf macht, machst du mal etwas nur für dich. Liest du gerne? Dann lies einfach mal ein Buch & trinke einen heissen Kaffee. Oder mach 30 Minuten Sport. Einfach irgendwas, was dir gefällt & was du nur für dich machst. Wenn dir akut alles zu viel wird, geh eine Runde spazieren. Die frische Luft tut wirklich wirklich gut, auch wenn man eigentlich keine Lust hat raus zu gehen, wenn man dann mal draußen ist, ist es doch schön. :)

Guck einfach, dass du täglich deine kleinen Oasen der Ruhe hast, der Haushalt kann auch mal warten, bis das Männekin zu Hause ist & die Kinder übernehmen kann (oder der Mann macht mal den Haushalt, weiß nicht wie das bei euch geregelt ist). Spann deinen Mann grundsätzlich mehr ein, damit du abends z.B. einfach mal ein schönes Bad nehmen kannst während er die Kinder ins Bett bringt.

Du brauchst wahrscheinlich einfach mal eine „Verschnauffpause“, dann sieht das alles garnicht mehr so grau aus bei dir. Versuche dich nicht gänzlich für alle anderen aufzugeben, du bist immernoch du & es ist gut & wichtig dass du dich auch um dich selbst kümmerst!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft & dass du schnell aus diesem Tief wieder rauskommst. :)

Bearbeitet von Inaktiv
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Ganz herzlichen Dank für deine Antwort :)

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Dein Mann nimmt ein paar Tage Urlaub und du fährst in der Zeit weg.

Wellness Tempel, kleine Pension, Hotel in einer schönen Stadt....was auch immer.

Hauptsache weg....dann kann man auch Durchschnaufen.

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Sorry aber was sollen 2 Tage Ruhe langfristig gesehen bringen ? Danach geht es ja so weiter.

Ich betreue die Kinder viel alleine und das einzige was wirklich hilft sind tägliche kleine Pausen zwischendurch . Da dürfen die kinder halt mal 45 Minuten Tv gucken oder ich trinkenin ruhe ein Kaffee wenn die kinder mal 10 Minuten alleine spielen ohne geschrei (was es eher selten gibt).

Als der kleine tagsüber noch geschlafen hat habe ich mich konsequent daneben gelegt .
Die grosse war währenddessen im kiga.
Abends bin ich früh ins Bett ! Nach 20 uhr habe ich keinen Finger mehr im Haushalt gekrümmt . Hat dann mein Mann übernommen .

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Die TE hat nach einer kurzfristigen Verschnaufmöglichkeit gefragt. Mein Vorschlag ist eine.

Wie man dann danach alles wieder und zukünftig angeht (mit kleinen Pausen am Tag und Co), das kann man sich dann überlegen.

Erstmal braucht die TE eine kleine Auszeit.

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Ich kann dich verstehen. Wäre mehr Fremdbetreuung eine Option (jüngstes Kind stundenweise in die Kita, Babysitter etc.)?
Ansonsten vielleicht eine Putzhilfe/Ausführhilfe für den Hund/Fahrdienst für die Kinder (falls dich das entlasten würde)?
Wir bekommen bald das 3. Kind (die beiden älteren sind 9 Jahre und 2 Jahre alt). Ich habe mich auch sehr schnell ziemlich ausgebrannt gefühlt, nachdem ich nach Kind 2 wieder angefangen habe, zu arbeiten.
Im Moment hilft mir am meisten, nicht mehr ganz so viele Termine zu haben und generell nicht mehr so viele ToDos, bzw. füralles etwas mehr Zeit zu haben und nicht mehr sovdurchvden Alltag hetzen zu müssen. Das haben wir dadurch erreicht, dass wir eine Putzhilfe haben, die wöchentlich kommt und dadurch, dass das große Kind inzwischen viele Wege allein bewältigen kann. So muss ich sie nicht mehr ständig nachmittags irgendwohin fahren (Kind ist viel verabredet und hat viele Hobbies). Das jüngere Kind (zwei) hat noch kein Hobby. Der Papa geht aber jede Woche einmal mit dem Kind ins Schwimmbad, sodass das das Hobby des Kindes ist. In dieser Zeit entspanne ich.

Ansonsten habe ich nur den Tipp, nochmal ganz genau in dich hineinzuhören und zu überlegen, was dich am meisten stresst. Wenn es der Schlafmangel ist, könnte man vielleicht da ansetzen und dein Mann übernimmt das jüngste Kind mal nachts? Oder er betreut die Kinder mal am Wochenende ein paar Stunden allein, sodass du Zeit für dich ganz alleine hast?

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Vielen Dank auch dir.
Deine Tips hatte ich auch schon gelesen/gehört... Also nicht so viel auf die To do Liste und für alles mehr Zeit einplanen.
Das werde ich mir zu Herzen nehmen.

Unsere Tochter kommt im Mai in die Krippe. Früher ist es leider aktuell nicht möglich.

#winke

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Was braucht deine Mutter an Pflege? Oder wohnt sie nur im Haus und ist sonst autark?

Würde es dir helfen wenn sie zweimal die
Woche kocht? Wäsche macht? Ansonsten ist eine Putzhilfe finanziell drin? Jemand der den Hund nimmt? Ein Babysitter?

Kannst du wenn die großen beiden in der Schule und im Kindergarten sind mit Nr. 3 und Hund spazieren gehen? Bleibt es im Wagen sitzen?

Was ist mit deinen Ansprüchen an den Haushalt? Kannst du da was runter schrauben? Es muss nicht jeden Tag aufwändig gekocht werden. Pommes und Rohkost sind auch ein solides Mittagessen. Es muss nicht jeden Tag das Bad geputzt werden. Bei Kleinkind und Hund der Boden in Küche und Esszimmer vermutlich öfters …

Übernimmt dein Mann eine Nacht am Wochenende? Oder steht morgens mit den Kindern auf und du darfst einfach liegen bleiben? Übernimmt er am Wochenende die Kinder alleine und du hast Zeit für Sport? Oder kannst dich mal abends mit einer Freundin treffen?

Ich musste als die Kinder klein waren das Haus verlassen um meine Ruhe zu haben. Schlafen wurde auch akzeptiert. Aber wenn ich mich ins Schlafzimmer zum Lesen zurück gezogen habe. Standen die Kinder trotzdem da oder lagen schreiend vor der Tür und mein Mann war abgeschrieben.

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“Nimmst du dir keine Zeit für dich, wird dich eine Krankheit zwingen, sich Zeit für sie zu nehmen.”

Das hat sich für mich tausend Mal bewahrheitet, daher wäre ich für radikale Erste Hilfe: Fahr ein verlängertes Wochenende irgendwo alleine hin und schlaf. Erst außerhalb des Hamsterrads hab zumindest ich die Chance, darüber nachzudenken, wie ich mein Leben anders und stressfreier gestalten kann. Im Hamsterrad bin ich betriebsblind.

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Durch einen Altersabstand von einem Jahr zwischen meinen zwei Kids, Hausbau und abwesenden Mann (nach der Arbeit zur Baustelle), habe ich mich ebenfalls schnell ausgebrannt gefühlt. Ich habe für 2 Vormittage in der Woche eine Betreuung für die Kinder gefunden, die ein Jahr lang gekommen ist. Sie war einfach mit den Kindern draußen und ich habe verschiedene Dinge gemacht, einfach ohne Kinder, das hat gereicht.
Dann habe ich mit Sport angefangen, nix aufwändiges, 2-3 mal die Woche für jeweils eine Stunde ins Fitnessstudio. Mann hat währenddessen die Kids. Zusätzlich habe ich für eine Weile aufgehört zu kochen. Gab dann einfach AbendBROT. Außerdem habe ich jeden Schlaf genutzt. Mittagsschlaf mit den Kindern, abends ins Bett mit den Kindern. Das hat mich in Kombination langfristig aus dem Loch rausgeholt in dem ich war.

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Ich würde eine Zeit lang so viel wie möglich aufs Handy und insbesondere auf Socialmedia (und vielleicht auch Urbia?) verzichten.
Was man mit diesen Dingen Zeit verschwendet ist unglaublich.
Dann würde ich mir irgendetwas suchen, was mir einen Ausgleich bietet.
Für mich sind das Bücher.
Da kann ich so toll abschalten und denke dann auch gerne neben langweiligen oder nervigen Dingen an die Geschichte.
Auch Musik gibt mir viel, und so werden Dinge wie Haushalt viel entspannter.
Ab und zu mal abends mit einer Freundin essen gehen, eine Runde joggen, oder was auch immer dir Spaß macht und dich vor die Haustüre gehen lässt, sollte auch drinnen sein.
Da kann man unglaublich viel Kraft tanken.
Ansonsten musst du halt schauen, was dich in deinem Alltag besonders stresst und dir Lösungen überlegen oder optimieren.
Es gibt ja alles Mögliche, was man tun kann: andere mehr einspannen, technische Hilfsmittel (Saugroboter, Mähroboter, etc.), Listen und Kalender, Dienstleistungen wie Haushaltshilfen, etc. in Anspruch nehmen.