14 jährige Tochter und Hygiene - ich verzweifel noch

Hallo allesamt,

unsere Tochter (bald 15) ist ein richiges Ferkel (sorry aber so ist es).
Ich red jetzt hier nicht von den üblichen Teenie-Problemstellen wie Chaoszimmer usw., obwohl das natürlich auch hier fast täglich Thema ist.

Es geht mehr um die Körperhygiene bzw. Unterwäsche. Seit ich mich erinnern kann waren ihre dreckigen Unterhosen hier Dauerthema!
Regelmässig Bremsspuren in den Unterhosen, womit sie tagelang noch rumgelaufen ist und ich dann irgendwann beim Wäsche waschen ahnungslos reingegriffen hab * lecker*.
Oder sie hat sie im Zimmer versteckt und ich fand sie dann beim putzen zufällig. X Unterhosen sind auch auf wundersame Weise " verschwunden".
Was hatten wir schon Diskussionen und Streit deswegen. Ich hab es probiert mit schimpfen, bestrafen, Mund fusselig reden, erklären bis zu Tipps geben, sie alles selber waschen lassen oder sogar einfach ignorieren. Nichts hilft.
Mittlerweile kommen durch Hormone und Menstruation noch andere Spuren dazu. Zu täglichen Slipeinlagen muss ich sie regelmässig überreden.

Sie sagt, sie merkt es nicht wenn die Unterhosen dreckig sind, und sie würde sich ordentlich abputzen. Auch Unterhosen weggeschmissen hat sie natürlich nicht, die sind einfach so verschwunden. Generell ist sie nicht Schuld oder weiss nie, wie irgendwas passiert ist 😇 . Das Gleiche mit den vielen Dingen, die sie verliert und den ständigen Lügen diesbezüglich.
Sie ist gut in der Schule und hat viele Freunde.

Bitte um Tipps, denn meine Geduld und mein Verständnis sind ganz arg strapaziert. Dankeschön

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Liebe TE,
versteckt, verschwiegen, beiseite geschafft wird das, was peinlich ist - zumindest meine Erfahung. Immer wieder den Finger in die Wunde legen hilft da nicht.
In meiner Kindheit und Jugend waren familiär alle körperlichen Themen so ein riesiges Tabu, dass ich es nicht mal fertig gebracht habe, in fremder Umgebung nach einer Toilette zu fragen. Sehr fatal...
Das ist bei euch ja nun sicher nicht so, trotzdem kann es sein, dass deine Tochter zu ihrem "Untergeschoss" noch keine Aktzeptanz gefunden hat. Manchmal kann Sauberkeitserziehung bissel schief gegangen sein, evtl. auch in der Kita. Das kommt leider auch heute noch vor.
Ich kann dir nur raten, möglichst ohne Vorwürfe und "Strafen" Lösungsvorschläge zu machen. So ein Pack kochfeste Schlüppis kostet nicht die Welt. Vielleicht ein Körbchen im Bad einrichten, wo sie da einen Vorrat hat und auch einenn Stapel kleine Gästehandtücher. Nach Toilettengang untenrum kurz abduschen, ggf. mit einem Wasserkrug kannst du ihr ja empfehlen. Vielleicht hast du das nach ihrer Geburt während dem Wochenfluß auch gemacht, dann erzähl ihr davon.
Evtl. einen extra Eimer mit Deckel für ekelige Wäsche.
Wenn es irgendwie geht zeig deiner Tochter, dass du sie auch mit schmutzigem Schlüpper liebst. Das du sie unterstützt bei allen Versuchen, das Problem in den Griff zu bekommen.
Deine Tochter ist kein Ferkel - wenn es so wäre, wärst du die Muttersau, so rein abstammungstechnisch. Und das bist du garantiert nicht.
Alles Gute euch!

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Habt ihr sie mal wirklich gründlich untersuchen lassen? Chronische Verstopfung kann zB zu Kotschmieren führen. Das würde sie dann zB wirklich nicht merken und könnte auch nichts dagegen tun.

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Ich würde die überhaupt nicht mehr waschen. Entweder sie wäscht allein oder Pech. Das ist eine Zumutung und die würde ich mir nicht weiter antun. 🤷🏻‍♀️ Wenn sie keine mehr hat, wird sie es merken.
Wenn sie von ihren Klassenkameraden angesprochen wird, wird sie es (hoffentlich!) merken.

Aber ne, anrühren würde ich das Zeug nicht. Und meine eigenen gut verstecken 😉

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Wow, ich hoffe, dass du mit deinen Kindern nicht so wenig bis gar nicht empathisch umgehst. Denn Fakt ist, dass die Tochter da sicherlich irgendeine Problematik hat und ihr das hundertpro super peinlich ist, so wie das in dem Alter nun mal ist. Sie dann in dreckiger Wäsche zu lassen, wäre absolut kontraproduktiv und null pädagogisch wertvoll.

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Anhand des Textes der TE, die von einer allgemeinen Faulheit der Tochter in Punkt Hygiene spricht, bin ich nicht von einer zugrundeliegenden Problematik ausgegangen.
Dann wäre meine Antwort eine ganz andere, denn mein Kind hat da selbst Probleme 🙂
sie bringt mit ihren 10 Jahren übrigens selbst ihre in einem extra Beutel gesammelte Unterwäsche in die Maschine. 🤷🏻‍♀️

Hier klingt es aber doch eher nach Faulheit - denn eine Erkrankung hält einen nicht davon ab, täglich die Unterhose zu wechseln.

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Mein Bruder hatte Probleme mit dem Stuhlgang seit dem Grundschulalter. Er hat immer ewig eingehalten bis es nicht mehr ging und dadurch hatte er auch immer heftige Spuren in der Unterhose. Er hat die Hosen dann aus Scham versteckt und teilweise auch weggeworfen. Kann es sein, dass deine Tochter auch solche Probleme hat?
Ansonsten würde ich sie immer wieder zum duschen auffordern und täglich fragen, ob sie ihre Unterhose gewechselt hat. Irgendwann wird es ihr dann hoffentlich zu blöd.

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Oh, ich dachte meine Tochter ist da schon heftig....

Führe ein Gespräch mit ihr. Mach das Gespräch wichtig. Lade sie offiziell dazu ein, bereite den Tisch vor, Tee, Kaffee, Waffeln, Pätzchen, dekoriere einen Sonntagstee....

Sage ihr, was dir nicht gefällt, bleibe bei dir, also kein : Du musst, du sollst oder soetwas. Mach den großen Aufschlag: Wir leben hier zusammen, damit das klappt und für alle schön ist, braucht es Regeln, eine Regel ist : täglich eine frische Unterhose und die gebrauchte kommt in die Wäsche. Das klappt bei dir nicht. Das finde ich ekelig und möchte, so, wie es jetzt ist nicht mehr.
Was denkst du?

Und dann hören was kommt. Und bleib so neutral wie möglich, vereinbare etwas, SCHREIB ES AUF und Frage,was passiert, wenn das nicht klappt.
Ich gehe da sofort aufs Handy, beim ersten Mal gibt es feste Zeiten wo ich dann das Handy frei gebe. Und dann ganz weg, mal für einen Tag.

Wichtig ist es dabei im Dialog zu bleiben.

Viel Glück.

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Ich schließe mich an, Bremsspuren gibt es hier nur beim Kind, wenn es Verstopfungen hat....ich konnte mir nie vorstellen, das man dann keine Schmerzen hat, meine Tochter hat mich eines besseren belehrt. Und seit sie sichd en Po selber abputzen konnte, bekommt man eben auch nicht so viel mit.

Lösung bei uns: Im Bad steht eine kleine, undurchsichtige Kiste( mit Deckel) und etwas Waschpulver. Ist diese geschlossen, dann weiß ich Bescheid. Sie weicht die Unterhose dann schon selber ein. Das läuft seit der 2. Klasse völlig non verbal zwischen uns ab, kein Schamgefühl, keine Fragen meinerseits.

Wir waren damals auch schon an dem Punkt, das sie Unterwäsche verschwinden lies....der hat mich wachgerüttelt. Hätten wir nicht die Kurve bekommen, dann könnte ich mir euer Szenario hier auch durchaus vorstellen.

Ich kann mir jetzt auch nicht wirklich vorstellen, das man mit 14 über Slipeinlagen mit seiner Mutter reden möchte.
Und nein, ich weiß auch nicht, warum nicht alle Teenies die Unterwäsche wechseln wollen, aber wenn man sich umhört, dann ist das echt ein Phänomen. Und ja, ich selber hatte eben dafür keine Zeit damals ;-). Auch ich habe Unterhosen verschwinden lassen, meine Mutter meinte damals nur, das das nicht geht (finanziell) und hat dann auch nie wieder einen Kommnetar über den Zustand abgegeben.....ich muß zugeben, das rechne ich ihr hoch an.

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Zusätzlich zu den Tipps hier

Ich würde einen Satz neue Unterhosen kaufen -- bspw 20 Stück-- und das wäre es dann.
Alle bspw 14 Tage werden die halt zusammen gewaschen ...
Dann reichen sie wieder 14 Tage ...

Und wenn dann welche verschwinden, hat sie ein Problem-- weil du ja genau weißt das sie 20 Stück hat ...

Ich würde dann auch keinen Ersatz mehr besorgen - dass darf sie dann bezahlen....

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Mhm, am wichtigsten wäre mir wohl, meine Tochter nicht (weiter) zu beschämen. Das heißt, jegliche Konfrontation vermeiden, akzeptieren, dass ihre Schlüpfer ihre Privatsache ist und nur dann etwas sagen, wenn es zwingend und dringend notwendig ist (wenn deine Tochter sehr schlecht riecht, wenn von außen etwas sichtbar wird etc).
Und dann findet eine möglichst schamfreie Lösung zur Reinigung. ZB. Unterwäsche selber waschen/einweichen, Slipeinlagen verfügbar hinlegen (aber nicht ansprechen), auf gesunde Ernährung achten (hat sie denn Probleme mit der Verdauung?), "Unfälle" ggf normalisieren (falls sie mit dir sprechen möchte), verständnisvoll sein und ihre Schlüpfer ihre Schlüpfer sein lassen.

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Ich bin zwar nicht die TE, aber 1000 Dank für so eine Antwort! Als Teenager ist es einem doch soo unangenehm, das Thema "totzuquatschen" und die Spuren wahrscheinlich schon peinlich genug (vor allem, wenn sie die Sachen schon heimlich verschwinden lässt). Glaube, ich fände das Ganze auch nicht so dramatisch - wozu gibt's denn Waschmaschinen? Wir sind doch alles Frauen, gerade Perioden-Spuren kommen halt mal vor.
Ich hoffe, ich werde bei meiner Tochter in vielen Jahren mal genauso empathisch reagieren, wie du hier schreibst, sollte sowas mal vorkommen 🙏.

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Periodenspuren sind das eine - Bremsspuren das andere. Letzteres muss echt nicht mit Regelmäßigkeit sein. Wenn man mal nen „Unfall“ hat ist das kein Ding, aber entweder putzt sie nach dem Toilettengang nicht richtig ab oder sie hat wirklich Probleme mit der Verdauung. Sollte ersteres das Problem sein würde ich feuchtes Toilettenpapier an jedes Klo im Haus stellen und es jedem Familienmitglied sagen, möglichst ohne „damit deine Unterhosen mal sauberer bleiben“ - das wirkt Wunder und man denkt oft nicht an so einfache Sachen. Ich hätte keine Lust nach jedem Klogang mich untenrum abzuduschen, mal ganz im Ernst.

Es einfach zu ignorieren und totzuschweigen ist nicht das Richtige m. M. n., denn sonst hat man irgendwann eine erwachsene Frau mit dreckigen Unterhosen - und ihr glaubt gar nicht, wie oft das der Fall ist (beruflich bedingt sehe ich mehr Unterhosen als mir lieb ist…). Sie ist 14 und keine 20, also solche Sachen sollte man schon noch ansprechen, wenn auch nicht totquatschen oder gar respektlos werden.

Meine 11-Jährige hat bspw. bei der Periode die Unterhosen während der Blutungsphase nicht gewechselt - also 5 oder 6 Tage lang die gleiche Unterhose getragen, fiel mit erst bei der Wäsche irgendwann mal auf, die 9-Jährige hatte 20 Unterhosen in der Wäsche und sie eben nur 4 oder 5. Oma hätte ihr das so gesagt 🙄 Das habe ich ganz normal in einem Gespräch unter vier Augen mit ihr gesprochen und sie gebeten, jeden Tag eine frische Unterhose anzuziehen - Thema erledigt.

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Du bringst sie total in Bedrängnis. Für mich ist es wenig verwunderswert, dass Unterwäsche "verschwindet" oder dass sie auch in anderen Situationen trickst und ggf. lügt. Am ehesten sinnvoll ist noch das Gespräch bzgl. dem gesundheitlichen Aspekt bzw. hinsichtlich Problemen mit der Verdauung...da kann man mal ranhorchen, ob für sie dahingehend alles i. O. ist oder ob sie Probleme hat, gegen die man was machen müsste. Aber der alles andere würde ich mir absolut sparen. Was genau bringt den schimpfen oder bestrafen -außer dass sie dann ihre eigenen Möglichkeiten findet, die Situationen zu umgehen? Ich habe meine Eltern auch oft angeflunkert und gelogen....warum? weil ich nicht das Vertrauen in sie hatte, dass wenn ich die Wahrheit sage, es ohne Gemecker, Strafen, Endlosbelehrungen und dergleichen abläuft.

Darüberhinaus wird sie 15, ihre Hygiene ist ihr Ding, nicht mehr so wirklich deins. Meine Mutter wollte auch immer, dass ich Slipeinlagen verwende...HORROR, ich habe etliche probiert und kam mit keiner klar, immer war das Gefühl damit ekelhaft, ich hatte Probleme mit Pilzinfektionen etc. pp.. Die Unterwäsche ist m. E. ja nicht grundlos Unterwäsche, wenn ich die jetzt auch noch vor normalem Geschehen schützen muss...na dann weiß ich auch nicht....

Ich lebe mit 3 männlichen Geschöpfen, die haben hier und da auch ne andere Definition von Hygiene. Das Zimmer meiner Buben ist deren Sache, sie leben dort, nicht ich. Seit sie Freundinnen haben...regelt sich das Problem auf wundersame Weise von selbst. Ich habe verschiedene Wäschesammler....und einer ist ausschließlich für Unterwäsche da. Das macht es mir leichter, die Aufgabe abzugeben und den unangenehmen Part der Verladung von Stinkesocken und Schlüpper in die Waschmaschine abzugeben...und man muss nicht alles noch 15 mal zum Sortieren anfassen....Vielleicht wäre das eine Option für euch....Deine Tochter muss dann halt in erwünschten Turnus die Familienunterwäschewäsche anstellen.....

Aber wie gesagt, ich würde da kein Drama drauß machen...für sie ist es unangenehm, für dich ist es unangenehm...offensichtlich ändert sich bis dato sowieso nichts am Verhalten, also kann man auch für alle Beteiligten den harmonischsten und einfachsten Weg suchen und ihr das Entwicklungstempo bzgl. ihrer Reinlichkeit selbst überlassen

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Wenn sie einen Freund hat, lösen sich die Probleme dann normalerweise von alleine.... dafür kommen andere....