Achtjähriger schläft schlecht, hat Angst - was tun?

Hallo zusammen,

mein Mann und grübeln derzeit an dem Problem, dass unser Achtjähriger seit einer Weile nicht gut schläft, Angst hat, dadurch sehr müde und schnell gereizt ist. Vielleicht habt Ihr noch eine Idee, die uns bei der Problemlösung dient... Und fällt irgendwie nichts mehr ein.

Es ist so, dass er abends sehr schlecht alleine sein kann, nicht gern/gut alleine einschläft. Er kommt an manchen Tagen noch 2-3x zu uns ins WZ, hat "was Komisches gehört", es knackt irgendwo, die Heizung ist zu laut, das Kopfkissen piekst, usw. Wir bringen ihn dann wieder hoch, kuscheln auch oft noch kurz, aber er weint dann sehr schnell, dass er alleine Angst hat. Und klar, nach dem 3. Mal sind wir dann schon auch mal genervt. Mein Mann (der sowieso meist eher ins Bett geht als ich) nimmt ihn dann auch oft mit in unser Bett und geht mit ihm schlafen.

Am Wochenende dürfen die Kinder zusammen in einem Bett/Zimmer schlafen, wenn sie das beide (!) möchten.

So sieht bei uns die Schlafsituation aus:
- beide Kinder (3+8) haben ihre Zimmer gegenüber im 1. OG und gehen ziemlich zeitgleich ins Bett
- beide sind auch müde, wenn Schlafenszeit ist
- sie dürfen, wenn sie nicht einschlafen können, jederzeit noch lesen oder Musik/Hörgeschichte hören
- wir Eltern sind abends im EG
- nachts dürfen sie jederzeit zu uns ins Bett kommen (der Große kommt jede Nacht, oft schon gegen Mitternacht, die Kleine kommt selten und wenn dann erst morgens)
- der Große schläft anscheinend sehr leicht, denn er wird sofort wach, wenn einer von uns aufsteht (ich gehe jede Nacht zur Toilette, und der fragt fast immer, ob ich schon aufstehe - sprich: ob er alleine bleibt)

Probleme sind ungefähr folgende:
- Er schläft ziemlich hell, mit kleiner Nachtlampe im Zimmer und Tür auf/Licht im Flur an - ich vermute, das führt auch zu dem leichten Schlaf und der Müdigkeit
- Er sagt selbst, er hat Angst alleine zu schlafen und mag es nicht, dass wir auf unterschiedlichen Etagen sind. Dafür gibt es aber nun mal baulich keine Lösung, auch Zimmertausch ist nicht möglich.
- in der Schule und mit Freizeitaktivitäten ist er recht eingespannt, das sehe ich, aber wir achten auch auf freie Tage. Ihn belastet aber nicht Ernstes, sagt er zumindest selbst.
- Die Kleine schläft lieber alleine ein, sie schickt auch uns schon seit dem Kleinkindalter aus dem Raum und hat ihr eigenes Einschlafritual. Sie schläft auch insgesamt alleine besser und ruhiger und bis morgens durch. Also auf Dauer beide Kinder in einem Zimmer ist auch keine echte Option.
- Sobald der Große bei uns liegt in unserem Bett oder jemand bei ihm ist, schläft er ruhig und fest.
- Wenn wir im Urlaub sind oder er bei den Großeltern ist und nebenan schläft (Türen auflassen, wenn wir abends noch sitzen, auf einer Etage sein) gibt es kein Problem beim Einschlafen
- Wenn wir neben ihm liegenbleiben, bis er einschläft, wird er sofort wach, wenn wir aufstehen. Das verlagert also das Problem nur ein-zwei Stunden nach hinten.

Müde ist er irgendwie immer, er macht auch Sport, und an den Tagen ist es mit dem Schlafen nicht besser. Einen Versuch starten wir jetzt, abends nach dem Essen nochmal für 20 Minuten rauszugehen.

Trotzdem sind wir ratlos, wie wir es angehen.

Mein Gefühl sagt: Angst ernst nehmen, nicht wegschicken, Verständnis haben, ihn nicht alleine schlafen lassen. Aber wie soll das gehen? Wenigstens die 2-3 Stunden, bis wir auch ins Bett gehen, müsste er ja in seinem Zimmer oder in unserem Bett aushalten...

Wir schwanken zwischen: "Gestillte Bedürfnisse verschwinden schneller", also unserem Gefühl folgen (wo wir nicht wissen, wie das funktionieren soll), und "Es ist eine Gewöhnungssache", das müssen wir jetzt irgendwie durchsetzen, damit er sich wieder ans Alleine-Einschlafen gewöhnt.

Wer hatte das Problem in ähnlicher Art und hat noch Ideen/Tipps für uns.

Danke! 🙏

1

Puh, das klingt wirklich anstrengend. Ich glaub, ich würde es für ein paar Wochen versuchen, dass einer von euch bei ihm im Zimmer mit schläft. Gibt es die Möglichkeit, da eine Matratze mit rein zu legen? Damit er mal eine Zeit lang den Schlaf bekommt, den er braucht, sich vielleicht auch daran gewöhnen kann, tief zu schlafen, darauf vertrauen kann, dass einer da ist und das ganze eben auch in seinem Zimmer stattfindet. Vielleicht klappt es dann nach einer Weile, in der er auch erholsamen Nachtschlaf hatte, wieder besser, wenn ihr nach und nach weniger bei ihm liegt.
So ähnlich hatte es bei uns geklappt, als unsere Kinder kleiner waren und aus dem Eltern Schlafzimmer ausquartiert wurden. Da war ich für eine Weile mit ins Kinderzimmer gezogen, bis ich mich nach und nach immer länger herausschleichen konnte. Wie gut das mit einem achtjährigen klappt, weiß ich natürlich nicht. Meine achtjährige schläft meistens ganz gut, so dass das bei uns nicht nötig wäre. Aber einen Versuch wäre es wert, denke ich.

2

Ich würde entweder in der gleichen Etage mich dann abends zurückziehen - also im Schlafzimmer TV gucken bspw. damit ihr auf einer Ebene seit.

Oder ihm ein Babyphon hinstellen, damit er euch sofort rufen kann, wenn was ist und nicht aufstehen muss.
Und dann halt auch sofort reagieren, wenn er sich meldet so dass er die Sicherheit hat, ihr seit sofort da.

Ansonsten ihn in eurem Zimmer schlafen lassen- versuchsweise alleine- ob das hilft, weil er vertraute Gerüchte in der Nase hat...

Oder kann er im Wozi quasi " Zelten" und schläft während ihr TV guckt? So dass er euch hört?

Oder genau schauen, was hört er abends? Nichts aufregendes "gruseliges" spannendes, sondern was simples, ruhiges ...

Oder ihr nehmt eure Gespräche auf - wie Gemurmel o.ä. und spielt es ihm ab....

Oder ihr macht das Babyphon anders rum-- das er euch hört im Hintergrund in seinem Zimmer durch das Babyphon und weiss ihr seit da


Das würde mir jetzt spontan einfallen als Ideen....

4

Ich danke Dir sehr für Deine vielen Ideen - Du hast Du ja sehr viele Gedanken gemacht. Ich gehe die heute Abend alle nochmal mit meinem Mann durch und überlege.

Gefühlt haben wir die alle gestern schon beim Nachdenken mit bedacht und verworfen. Einzig die Idee, ein Babyphone "falschrum" aufzustellen, war uns noch nicht gekommen :-) Das könnte in der Tat funktionieren. In der anderen Richtung steht eines im Flur, sodass wir beide Kinder hören.

Ich hab nur ein wenig Angst, dass wir dann auch mal unbedacht Themen besprechen, die nicht für Kinderohren bestimmt sind, oder "Dinge" tun, die zurzeit im Bett ja nicht gehen - Du weißt schon ;-) Aber da überlegen wir nochmal, ob wir es so aufstellen, dass er nur leise unsere Stimmen hört, aber das Gesprochene nicht versteht. Mal sehen. Wir haben unten einen offenen Wohn-Ess-Bereich mit Küche dran, da könnte man es vielleicht weit genug wegstellen oder in den Flur. Danke für diese Idee!

Leider sind bei uns die Zimmer echt blöd aufgeteilt. Im OG sind nur die beiden Kinderzimmer und ein Bad. Als die Kleine das 2. Zimmer bekam (was vorher unser SZ war), sind wir ins Dachgeschoss gezogen, wo auch mein Büro ist. Auf einer Etage wären wir also auch nicht, wenn wir im Bett fernsehen würden...

In unserem Zimmer schläft er bereits, dann etwa ab Mitternacht. Die Zeit, bis wir ins Bett gehen, dürfte er theoretisch auch in unserem Zimmer schlafen, aber das will er nicht - dann wäre er ja noch eine Etage weiter oben und trotzdem alleine.

Gar nicht so einfach. Aber Deine Gedanken nehmen wir mal mit auf :-)

Danke!!

5

Bitte

Ja Babyphon halt so, dass er quasi Hintergrundgeräusche hat....nicht jede Unterhaltung verfolgt....

Oder ihr tauscht probeweise zurück?

K2 in euer Schlafzimmer und ihr ins Kinderzimmer von K2?

Ferien/ WE? Nur um zu testen ob es was nützt...

Viel Erfolg

3

Ich kann nur sagen, wie wir es gemacht haben.
Mein Sohn hat bis er ca 10 Jahre alt war Einschlafbegleitung bekommen, danach hin und wieder bis ca 13 Jahren. Mit Vor oder gemeinsam Lesen und ggf Hand halten, bis er eingeschlafen war. Allerdings hat das selten länger als 10-15 min gedauert.
Bis ca 7 Jahren ist er jede Nacht zu uns ins Bett gekommen und durfte das auch, dann wurde es sporadisch und das letzte mal mit 12 J.
Ein Nachtlicht hat er mit 16 Jahren immer noch.

Er wollte abends/ nachts nicht alleine sein und irgendwann hat es sich erübrigt.
Klassenfahrten waren übrigens kein Problem.

Sein Bruder schläft seit er 3 Jahre ist alleine ein und durch. Wollte er so. Ganz von alleine.

6

Freunde von uns hatten das selbe Problem bei Ihrem Sohn. Er war da auch um die acht Jahre alt.
Gelöst wurde es irgendwann (nach vielen Lösungsversuchen) dadurch, dass er nun einen Hamster in seinem Zimmer hat. Die Geräusche des Hamster stören ihn nicht, und es ist immer jemand in seinem Zimmer. Seitdem sind die Schlafprobleme weg.

LG

8

Ach das ist ja auch interessant.

Wir nehmen zurzeit seinen Kater immer mit nach unten, weil der nachts draußen schläft - aber es wäre ja eine fast zu einfache Lösung, das Katertier einfach noch eine Weile im Zimmer zu lassen und erst nachts rauszulassen 👍

9

Probier es einfach mal aus. Vielleicht reicht es schon, wenn er durch den Kater Gesellschaft hat :)

7

Habt ihr mal ein Nachtlicht mit Bewegungsmelder probiert?
Das geht nur an, wenn er z.B. nachts aufsteht. So hätte er nicht die ganze Nacht durch zu viel Licht.

Oder ihr stellt vor das Nachtlicht noch ein Kissen, oder so, so dass es nicht ganz so hell ist.

Ich würde wahrscheinlich auch nochmal zur Einschlafbegleitung zurück gehen.
Nicht dazu legen, aber NEBEN das Bett setzen (dann bebt das Bett nicht, wenn man aufsteht und sich raus schleicht) und ihm immer wieder versichern, dass man ja da ist.

Dann nach und nach ausschleichen (nicht mehr dabei sitzen, bis er schläft, sondern nur noch 10 min, dann 5 min...).

Unseren Kindern hat es auch immer geholfen, wenn wir gesagt haben, dass wir in 10 min wieder kommen und noch mal nach ihnen sehen. Oft haben sie dann noch geschlafen und wenn nicht, hatten sie die Sicherheit, dass wir ja immer wieder nach ihnen schauen.

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Hallo. Wir lange ist das schon so? Unser Sohn hatte auch mal so eine Phase. Im Nachhinein bin ich überzeugt, dass es eine Art Entwicklungsschub war. Das ganze hat ca einen Monat gedauert, dann war der Spuk wieder vorbei.