verschiedene Sprachen

Meine Freundin aus Frankreich kommt zum Schulanfang meines Kindes. Sie hat selbst auch zwei Kinder, eins im ca. gleichen Alter, eins ist ein bisschen älter. Nun sprechen die beiden aber Französisch und kein Deutsch. Mein Kind spricht Deutsch und kein Französisch. Sie können sich also nicht verstehen - jedenfalls nicht sprachlich. Sie kennen sich auch nicht. Ich selbst habe beruflich mit Sprachen zu tun und mein Kind erkennt beispielsweise Französisch unter anderen Fremdsprachen. aber sprechen kann er außer Merci und Bonjour und Rouge /bleu nichts.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr gemacht habt mit so einer Konstellation. Mir ist klar, dass das auch viel vom Charakter der Kinder abhängt. Aber mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt. Spielen sie trotzdem und haben Spaß? Ist es eher mühsam? Erzählt mir Eure Geschichten. 😎🌊☀️🐠

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Wir haben vor 10 Jahren eine junge Familie als Nachbarn bekommen aus England. Ein Sohn war 5 der andere 3 mein Kind war 4.
Die Jungs waren sofort Feuer und Flamme füreinander und haben sich mit Händen und Füssen Verständigt. Mein Sohn lernte schnell ein paar brocken Englisch und die beiden Nachbarskinder einige fetzen Deutsch und sie lernten alle sehr schnell.
Kinder sind da zum Glück herrlich Unkompliziert.
Heute spricht mein Kind ziemlich gutes Englisch und unsere Nachbarn haben ziemlich gutes Deutsch gesprochen, leider sind sie im letzten Jahr wieder nach England gezogen, mein Sohn Vermisst seinen Kumpel sehr und sie telefonieren oft.

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Total schöne Geschichte. Schade, dass die beiden jetzt getrennt sind.

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Das ist total verschieden.

Meine Große, total sprachbegabt, hat mit 4 im Ausland ganz flott eine Menge italienisch und anschließend etwas französisch gelernt - und trotzdem 3 Monate lang nie wirklich mit französischen Kindern gespielt. Das zog sich in den darauffolgenden Jahren so durch. Sie spielt im Urlaub/auf Reisen kaum je mit fremden Kindern. Und sagt selbst, sie versteht die Kinder ja nicht.
Auf der anderen Seite geht sie selbstbewusst auf Erwachsene zu und quatscht sie auf Englisch an.

Meine jüngere Tochter, inzwischen 9, spielte immer schon und immer noch mit jedem Kind, das sie auf dem Spielplatz trifft. Egal, ob das andere Kind schwedisch, norwegisch, französisch oder koreanisch spricht.
Wenn sie selbst Englisch sprechen soll, ist sie dann plötzlich überraschend schüchtern, obwohl sie es eigentlich gut kann.

Ich hätte mir als Kind oft mehr Begleitung der Erwachsenen gewünscht. Meine Oma hatte zwar tolle Ideen, was ich mit einem englischen Gastkind tun kann: gemeinsam Bilderbücher angucken und Dinge benennen. Gegenseitig die Kleidung zeigen und benennen. Aber das war für Grundschulkinder schnell langweilig - ein Gesellschaftsspiel mit einer Erwachsenen zusammen wäre netter gewesen.

LG

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Danke für den Tipp. Gemeinsames Gesellschaftsspiel ist eine coole Idee. Das werden wir auf jeden Fall ausprobieren. ☺️
Klar, ich denke auch, dass es sehr unterschiedlich ist. Mein Sohn spielt eigentlich auch sehr schnell mit den Kindern auf dem Spielplatz und schmiedet sehr schnell spontane und temporäre Freundschaften. Aber ein bisschen muss die Chemie oder das Interesse für bestimmte Spiele auch passen.

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Meine Eltern hatten französische Freunde mit einer Tochter, die etwas älter war als wir. Bis wir zehn waren, ging das eigentlich ganz gut mit der nonverbalen Kommunikation.
Verstecken und fangen geht prima. Ballspiele auch.
UNO ist selbsterklärend, für Looping Louis, Kakerlakak und Memory braucht man auch keine gemeinsame Sprache, auch nicht für Mariokart o.ä.
Und beim Essen übersetzt ihr dann halt.