Uns wird zum langen Protokoll geraten - wie seht Ihr das?

Ihr Lieben,
ich muss mich nach der BS ja damit auseinandersetzen, dass für uns eine IVF der einzige Weg sein wird...

Durch das viele Lesen hier im Forum habe ich bereits viel gelernt und kann mit den Protokollen schon etwas anfangen. Stimulationserfahrung habe ich jedoch nur durch unsere IUI (Puregon/Ovitrelle/Utrogest).

Zwar kenne ich die Unterschiede der Protokolle und weiß, dass man bei PCO oder low respondern durch die Wahl des Protokolles einiges regeln kann, doch wo liegen die Chancen oder Risiken bei Leuten wie mir?

Neben den verschlossenen EL habe ich Hashimoto - allerdings sind alle Hormonwerte anscheinend absolut im grünen Bereich heißt es (trotz regelmäßiger SB in der 2. ZH, die unter Utrogest nicht auftreten habe ich anscheinend keine GKS #gruebel ). Endo liegt nicht vor, die GMS baut sich immer gut auf und auf die IUI-Stimulation habe ich wohl "normal" angesprochen. Ach so und mein AMH liegt bei 1,36 - anscheinend altersgerecht.

Nun meine Frage - der Doc meinte gestern, für mich käme das lange Protokoll mit Depotspritze am 20 ZT (statt Pille - davon hält er nichts...hätte man früher gemacht) in Frage.

Ich habe schon überall nachgelesen, gegoogelt...doch mir ist nicht ganz klar, wo die Vorteile dafür liegen?

Verwirrt hat mich folgendes:
"...Bei normaler Ovarialfunktion ist mit dieser Methode die Reaktion deutlich stärker als bei den anderen Protokollen und Überstimulationssyndrome häufiger. Bei “low-respondern“, also Frauen, deren Eierstöcke eher schwach und verzögert reagieren, kann es zu einer so starken Unterdrückung der Eierstocksfunktion kommen, dass nicht mehr genügend Eizellen für die Therapie gebildet werden..."

Aus: » langes Protokoll | Die Kinderwunsch-Seite von www.wunschkinder.net

Da bei mir ja anscheinend "alles normal" ist, wäre bei mir die Gefahr von Überstimulation häufiger?

Aber warum unterdrückt es bei anderen dann sogar eher die Eierstockfunktion #gruebel Geht denn beides gleichzeitig? Bei den einen ÜBER und bei den anderen UNTER-Funktion quasi? Ich bin ganz verwirrt...

Kann mir das bitte jemand erklären? Oder mir sagen, wo in meinem Fall die Vorteile im langen Protokoll liegen obwohl die Gefahr der ÜS eher gegeben ist?

Sorry, beim Arzt gestern klang das alles so einfach und logisch...die Fragen kommen erst heute und unser nächster Termin ist erst in 4 Wochen...

Ich danke Euch für´s Helfen #herzlich
Martina

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Hallo Martina,

das hat alles seine Vor- und Nachteile.

Mit einer Downregulierung im Vorzyklus erwarten sich die Ärzte ein gleichmäßigeres Wachstum der Eizellen. Weil vorher alles auf Null gesetzt wird.

Und ehrlicherweise muss auch gesagt werden, dass alles zeitlich planbarer wird.

Jeder Arzt hat da seine Vorlieben, die Praxen haben Verträge mit der Pharmaindustrie und die Medis wollen auch verschrieben werden.

Jules

2

Hallo Jules,
das habe ich befürchtet - dass es gar nicht unbedingt darum geht, was "für mich richtig" ist....#zitter Deshalb versuche ich es selbst rauszufinden, so weit das als Laie überhaupt möglich ist.

Gut, das mit dem regelmäßigeren Wachstum sowie der Planbarkeit - das hört sich so schlecht nicht an.

Kannst Du mir sagen, ob es beim langen Protokoll (außer der schon gefundenen Gefahr der ÜS) noch mehr Nachteile gibt bzw. ob für mich doch eher ein anderes Protokoll aus Deiner Sicht / Erfahrung "besser" wäre?

Lieben Dank für Deine Mühe!
LGs
Martina

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Hm, ich kann Dir nichts raten, aber ich erzähle Dir mal von mir.

Mit der Eizellreifung gab es bei mir nie Probleme, warum es nicht klappt, weiß keiner so genau.

Mein Arzt schlug das lange Protokoll vor, wegen der besseren Eizellqualität und der Planbarkeit. Für mich waren das keine wichtigen Argumente, mir ging es darum, nicht downregulieren zu müssen, weil ich die Pille absolut nicht vertrage.

Da war es überhaupt kein Problem, aufs kurze Protokoll umzusteigen. Es gab 12 Eizellen, acht davon wurden befruchtet und ich landete mit Überstimulation im Krankenhaus.

Alles kann, nichts muss.

Frag Deinen Arzt, wenn Du nicht sicher bist.

Jules

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wie blitzgirl schon schreibt...das gleichmäßigere wachstumder follikel und der damit besseren ausbeute.

ich stimuliere immer im antagonistenprotokoll und habe z.b. beim auslösen follikel zw 14-27mm gehabt - das ist natürlich alles andere als gleichmäßig.

lg

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Mhm ja das ist natürlich eine ganz schöne Spannweite 14-27mm!

Da sind dann einige noch nicht reif bei der PU bzw. die Befruchtungsrate nicht so hoch, oder?

Doch das A-Protokoll ist scheinbar das Beste für Mädels mit PCO / LR wenn ich mich richtig eingelesen habe... Ach menno - immer diese Wahl zwischen Pest und Cholera :-(

Das heißt, mit dem langen hat zwar der Dok. eine bessere finanzielle Ausbeute, ich jedoch vielleicht ebenfalls ;-) und dazu bessere Planbarkeit?

Bezahlt wird das Ganze von mir mit dem Überstimulations-Risiko? #zitter

Und andere vergessen einfach nur mal die Pille um ihr Wunder im Arm zu halten #schmoll

Ich danke Dir (wahrscheinlich zum 100.000sten mal - Du hast schon so oft hier prima Tipps gegeben #winke )

LG
Martina

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also bei mir wird das a-protokoll genommen um meine eigene hormonproduktion zu nutzen.
damals hatte ich eine ziemliche hormonstörung und hab sehr hoch stimulieren müssen (450IE) und hatte trotzdem keine gute ausbeute.
mittlerweile sind meine hormone besser - aber aufgrund des alters brauche ich einiges an medis.

mach dir nicht zu viele gedanken wg der möglichen überstimu - auch wenn man das hier öfter liest, ist es im grunde nicht sehr häufig.
ein bissl überstimu ist gewollt.
es kommt natürlich auch auf die dosis an.

lg

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Ich erzählt dir mal von mir.

Also wir hatten bei den IUIs mit 75 EH Puregon gespritzt. ortivell zum auslösen. 1+2 IUI ohne Crinone (entspricht Utro) und ich bei IUI+11 setzen die SB ein. Die 3 IUI dannen Crinone keine SB.

Wir hatten das kurze Protokoll. Ohne DR. Ich begann am 1ZT mit Dem Nasenspray (wo mir der Name nicht einfallen will) dann ab 3+4 ZT mit 225 EH Puregon. Dann weiter mit 150 EH bis zum 13 oder 14 ZT. Dann ausgelöst mit Breva?? (Man ist schon ne Weile her mit den Medis) ich hatte 6 EZ, 5 Befruchtungen und 2 entwickelten sich ab dem 2ten Tag weiter, wurden wunderschöne Blastos und krabbeln jetzt durchs Wohnzimmer, alle beide ;))

Wie gut fühlst du dich in der KiWu aufgehoben? Ich hatte und habe vollstes Vertrauen zu mein Doc haben können. Wenn du dir ganz arg unsicher bist. Hol dir vielleicht ne 2te Meinung ein oder wechsle die Kiwu.

LG und ganz viel Glück,
Mona

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Mhmmm zwei kleine Krabbler nach kurzem Protokoll #verliebt ich will auch ;-)

Nein ernsthaft - Danke für Deine Erfahrungen! Ich denke es liegt wirklich daran, dass mir ein bisschen das Vertrauen fehlt.

Ich habe generell mit Ärzten einfach keine guten Erfahrungen gemacht...
1) man hat ewig mein SD-Problem nicht erkannt, obwohl ich lange auf die Anzeichen hingewiesen hatte und man da hätte reagieren müssen
2) neulich verschrieb mit ein Hautarzt doch tatsächlich Tabletten, in deren Beipackzettel (den ich gottseidank gelesen habe) steht, man darf nicht Auto fahren - ich unterhielt mich noch mit dem Mann darüber, dass ich täglich 60km zur Arbeit über die Autobahn pendle #schock
3) vor längerem war ich im KH - unter anderem stand nach langzeit-EKG im Protokoll für meinen Hausarzt, dass der Blutdruck überwacht werden muss...er tat das ab nach EINMAL messen im Anschluss. Gestern sprach mich die Narkoseärztin nach der BS an und sagte, mein Blutdruck wäre für mein Alter und meine Statur ungewöhnlich hoch gewesen, ich solle das prüfen lassen #schock

Das sind jetzt nur 3 Beispiele....gepaart mit einigem Theater in der KiWu und einigen Erfahrungen, die mir andere Mädels zu dieser KiWu geschildert haben...bin ich tatsächlich generell unsicher OBWOHL der Eindruck gestern an sich wirklich gut war.

Wir haben schon vor der BS einen Termin in einer zweiten KiWu ausgemacht - einfach um uns mal einen Eindruck machen zu können, wie es anderswo läuft. Ich denke, den nehmen wir jetzt auf jeden Fall war. Die IUI waren ja noch "harmlos" und wir haben den ersten Versuch eben in der akutellen KiWu mal gemacht....doch vor dem Start in IVF wollen wir einfach sicherer werden...

Ach menno....warum kann man sich als Patient nicht einfach mal zurücklehnen und sicher sein, dass alles richtig läuft...#schmoll Eigentlich hat man Kopf und Herz grade in der KiWu-Behandlung doch voll anderem

Dir alles Liebe mit den beiden Krabblern #herzlich
und Danke nochmals

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meine zwei kleinen krabbelerinnen zahnen gerade und sind quenglig :-)

auf jeden fall würde ich den zweiten KiWu-Termin auch wahrnehmen. Wenn möglich lasst euch die bisherigen Untersuchungsergebnisse mit geben. Manchmal stellen sie sich etwas affig an - aber hart bleiben und aushändigen lassen.

Keine Ahnung wo ihr her seit. wir waren in der KiWu in Ulm in der Frauenstraße bei Doc Stehler. Er hat uns nicht über alles Blutwerte informiert, was ich auch besser finde, da macht man sich wenigstens mal keinen Kopf über gewisse werte.

Du kritisch Ärzten gegenüber sind wir erst jetzt mit den zwei Mädels geworden - und ja es ist nciht alles gut was nen weißen Kittel trägt und sich Doc nennt #klatsch

Ja deshalb ist es wichtig das ihr euch in guten Händen befindet und das ihr euch wohlfühlt. Dass man sich nciht so viele gedanken um das drum herum machen muss sondern einfach vertrauen das es passt.

Bei mir wuchsen erst die Folis nicht so gut bei der IVF und ich hatte das gefühl dass es nciht gut ist wenn wir die Dosis wieder erhöhen. Der Doc meinte ohne was von meinem Gefühl zu wissen - an der Dosis schrauben wir nicht, einfach noch 2-3 Tage weiterspritzen wie bisher. Da hatte ich wirklich ein gutes Gefühl bei.

Alles Liebe euch #liebdrueck
mona

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hey Martina,

mir ging es letztes Jahr wie Dir. Ich wollt einfach verstehen, warum die einen so die anderen so behandeln. Ich hatte schon beides und berichte einfach mal kurz meine Erfahrung.

Meine erste ICSI war mit kurzem Protokoll, Ergebnis 6 Folis, 4 reife Eizellen die sich auch alle befruchten ließen.

Danach waren wir in Österreich zum Infogespräch bei Prof Zech in der Klinik. Dort wurde uns zum langen Protokoll geraten, damit wäre die Eizellqualität besser. Meine Ärztin in München hat diese Aussage aber abgetan, das stammt aus alten Zeiten, weil früher wohl hauptsächlich langes Protokoll üblich war. Mittlerweile könne man mit neuen Medikamenten den Zyklus genauso gut steuern, wie es früher nur mit der Downregulierung möglich gewesen sei. Ausserdem wollen die Österreicher ihrer Meinung nach das lange Protokoll, weil die Behandlung eben zeitlich besser zu steuern sei.

2.ICSI dann bei gleicher Ärztin wie schon die 1., mit wieder 6 Folis, 5 reifen Eizellen und vier befruchteten. Qualtität diesmal richtig schlecht, an PU+3 waren ein 5 und ein 6 Zeller über, die nicht gut aussahen.....

3.ICSI bei anderem Arzt, zugegeben ist der deutlich erfahrener (und älter) als meine erste Ärztin. Der hat mir gar keine andere Wahl gelassen als das lange Protokoll. Für ihn käme bei einem vernünftigen AMH Wert und guten sonstgen Hormonwerten nichts anderes in Frage. Das würde auch die beste Eizellqualität bringen. Und mit gleichen Medis wie bei der 1.ICSI wurden es diesmal tatsächlich 23 Folis, von denen sich 14 befruchten ließen! Qualität war auch gut.

Überstimu hatte ich im Übrigen nur bei der ersten ICSI, nicht aber bei den 23 Folis....warum auch immer :-)

Eingenistet hat sich noch nichts, aber wenn wir wieder eine ICSI machen (falls die Kryos auch negativ sein sollten), dann auf alle Fälle mit langem Protokoll :-)

liebe Grüße

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Es ist schon verrückt, dass der Körper mal so und mal so reagiert - ich denke es immer wieder wenn ich hier so lese. Das macht es einem irgendwie auch so schwer dem eigenen Körper zu vertrauen je länger man in Behandlung ist #schmoll

So wie ich das alles lese, bleibt einem letztlich (wenn nichts eindeutiges wie z. B. PCO vorliegt) nichts anderes übrig als "ausprobieren" womöglich.

Ich danke Dir sehr für Deine Erfahrung und wünsche Dir für den Kyro-Versuch alles alles Gute...schau, wenn das jetzt dann ist...dann kommt das kleine Wunder (=Eisbärchen) ja im Winter zur Welt - das passt total gut und ist sicherlich ein gutes Omen!!! Toi toi toi #klee

LG Martina

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Ja, es ist schon komisch was einem der Körper so für Streiche spielt manchmal...

Bei der ersten Behandlung war ich noch sehr naiv und hatte mich gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Deswegen find ich es gut, wie Du an die Sache rangehst. Man sollte alles verstehen, was da mit einem gemacht wird!

Auf die Idee mit dem guten Omen bin ich noch gar nicht gekommen, danke dir :-) Ja die nächste Kryo steht jetzt in diesem Zyklus an, da kanns ja nur was werden :-)

Ich drück dir auch ganz fest die Daumen für Euer Glück 2013!

liebe Grüße

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Also ich bin gerade in meiner 1. ICSI und habe Stimulation und PU schon hinter mir.

Habe mal einen Probezyklus stimuliert, um zu sehen, wie ich auf die Stimu anspringe, haben dann gleich GVnP gemacht + Postcoitaltest. Da hatte ich 2 reife EZ mit 75 Einheiten Gonal F.

Bei mir wurde jetzt für die ICSI auch das lange Protokoll gemacht. Hab am 20. ZT die Depot Spritze bekommen. Diese wirkt vier Wochen nach und verhindert während der Stimu den vorzeitigen ES, was ich sehr wichtig finde, denn da hatte ich auch Angst vor. Hatte auch extra gefragt, ob ich nichts bekomme, um den vorzeitigen ES zu verhindern, aber die Depot Spritze reicht dafür aus.

Zwei Wochen nach der Depot Spritze war der StimuStart. Habe gerade mal 11 Tage Stimuliert und das mit nur mit 150 Einheiten Gonal F. Die Follis sind relativ gleichmäßig gewachsen. Hatte erst Angst, dass ich nicht genug EZ bilde, aber alles war gut. Es konnten 12 EZ punktiert werden und 8 ließen sich befruchten. 6 wurden auf Eis gelegt und 2 bekomme ich morgen wieder.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Protokol. Vor allen Dingen muss man nicht viele Medis nehmen. Hatte kaum beschwerden während der Stimu und auch keine Überstimulation, glaube auch nicht, dass die jetzt noch kommt.

Übrigens habe ich auch keine GKS und eine leichte SD Unterfunktion, nehme dafür L-Thyroxin, falls dir das weiter hilft.

Deine Ärzte wissen ja wie du auf die Medis ansprichst durch die IUI, also werden sie sicher darauf achten, das du nicht zu hoch stimuliert wirst.

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Lieben Dank für Deine Antwort,
das hört sich wirklich sehr beruhigend an #winke

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für den TF und natürlich ganz viel Kraft für die nächsten 14 Tage bis zum POSITIVEN Bluttest #klee

Alles Liebe
Martina