Wie schaffe ich es los zu lassen ? Mein Ehemann hat in den letzten 2 Jahren so viel Mist gebaut ( die ganze Nacht nicht nachhause gekommen , gesoffen , gestritten ohne Grund & einmal musste er vor kurzen in die Ausnüchterungszelle ) und trotzdem verzeihe ich ihm immer wieder obwohl ich keine lust auf so ein Leben habe .... zu mir ich bin schwanger und mutter einer fast jährigen Tochter .
Ich kann mir selber nicht erklären warum ich nicht los komme .
Los lassen
Hallo Josefine2,,
was könnte dich dazu bewegen, deinen Mann los zu lassen? Vielleicht die Fürsorge für deine Kinder, wenn du schon dein eigenes Wohlergehen hintenan stellst?
Los lassen heißt aber auch, dich deinen Verlustängsten und deinen wahrscheinlichen finanziellen Sorgen zu stellen, deine Ängste als zutiefst menschlich anzunehmen.
Ich vermute, es ist auch deine Verbundenheit und Vertrautheit mit deinem Mann - auch wenn die Liebe inzwischen verblasst sein dürfte - die dich an deinen Mann fesselt.
Dein Mann betreibt nach deiner Schilderung einen schweren Alkoholmissbrauch, wenn er nicht schon Alkoholiker ist, dazu kommen wohl noch andere Missstände, die du mit "er hätte so viel Mist gebaut" umschreibst.
Welche Optionen neben einer Trennung hättest du denn?
1. Weiter leiden und erdulden und Abfinden mit deiner schrecklichen Lage.
2. Den Weg, deinem Mann die Pistole auf die Brust zu setzen nach dem Motto "Entweder-Oder" und mit Hilfe der Suchtberatung und von Professionellen einen Entzug mit anschließender Therapie zu erzwingen.
Leider ist es nun so, wenn bei einem Alkoholiker nicht eine aufrichtige innere Bereitschaft besteht, vom Alkohol zu lassen und sich zusätzlich mit der eigenen Suchtpersönlichkeit zu beschäftigen, dann sind die Chancen auf eine dauerhafte Trockenheit auch nach einem Entzug und einer Therapie nach meiner Erfahrung (bin selbst trockener Alkoholiker) sehr gering.
Mit anderen Worten, ich fürchte, wenn du jetzt als Angehörige eine Suchtberatung aufsuchst und selbst wenn dein Mann in eine Therapie einwilligen würde, es würde eine Hoffnung in dir aufkeimen, die bitter enttäuscht werden könnte.
Eine Entscheidung, welchen Weg du gehen sollst, die kann dir kein anderer Mensch abnehmen. Vielleicht ist es in deiner furchtbaren Situation wirklich das Beste, wenn du dich am Wohl deiner Kinder orientierst.
Das würde fast unweigerlich eine räumliche Trennung von deinem Mann nach sich ziehen. Wobei ich offen lassen würde, wenn der unwahrscheinliche Fall einer längerfristigen Trockenheit bei deinem Mann eintreten sollte (deutlich über 1 Jahr!) , ob für dich ein zweiter Versuch mit ihm vorstellbar wäre.