Kind ständig schlechte Laune / tickt aus

Hallo

Mein Kind 8 Jahre alt. Hat ständig schlechte Laune und tickt dann aus.

Gestern waren wir in einem Zoo und er hat den Spielplatz entdeckt als wir mal kurz zum Klo waren. Ansage war wir schauen erst die Tiere später geht es zum Spielplatz . Für mein jüngeres Kind einmal kurz nölen (6 Jahre alt) danach absolut ok.
Das große Kind ist dann beleidigt, will direkt heim, will versuchen alleine zurück zum Auto zu gehen, schaut sich nichts mehr an, läuft vor und setzt sich auf eine Bank und grummelt.

Ist dann allerdings auch beleidigt die Tiere doch nicht gesehen zu haben und benimmt sich dem anderen Kind und uns Erwachsenen gegenüber arschig.

Gestern ging es, sonst kommt noch brüllen und stärkeres flüchten wollen dazu.

Man bekommt das Kind nicht von seiner Palme, ein durchdringen mit Reden oder Spaß machen, oder sagen alles ist gut bringt absolut nichts in so einer Situation.
Es war erst ok als der Rundgang im Zoo endlich beendet war und man auf den Spielplatz durfte.

Ich habe das Gefühl mein Kind hört ansich eh schlechter auf mich und nimmt mich nicht ernst wenn ich etwas sage, ich bin in so einer Situation schnell gestresst.
Denke auch überfordert.

Heimfahren haben sich beide auf der Rückbank gemeint zu zanken, keine Chance wenn ich was gesagt habe. Im Auto saß auch noch jemand anders, mir ist das so unangenehm. Und ich kann nicht durchsetzen das das gezanke und gekneife dann aufhört.

Wenn ich später sage ich bin darüber traurig geht es, allerdings immer erst Stunden später, dann wird Einsicht gezeigt und Verständnis das es doof war und nicht mehr vorkommt. Bis zum nächsten Ausflug oder einkaufen gehen oder was auch immer.

Ich bin im Sommer auf eine Hochzeit eingeladen, habe wahrscheinlich keinen Babysitter weil mein Ex Mann die Kinder nicht außerhalb der Reihe nehmen möchte.
Ich darf die Kinder mitbringen. Und da fängt mein horror an. Ich habe zur Zeit so angst beide mitzunehmen weil der große plötzlich tickt wenn ihm was über die Leber läuft und nicht mehr von der Palme kommt.
Ich würde bei einer Party vielleicht lockerer denken, habe aber natürlich Angst dem Brautpaar den Tag zu versauen.

Ich bin dort nur Anhang mit Kindern, nicht der Haupteingeladene, mein Partner würde es natürlich schade finden wenn ich nicht mitgehen. Vor meiner Angst das Kind tickt ,habe ich nichts gesagt. Das war auch noch nie da diese Angst. Das ist neu.

Dieses durchdrehen und Laune schieben haben wir seit 2 Jahren. Meine Partner habe ich seit 4 Monaten. Davor war ich mit dem Kidnsvater zusammen, da gab es das ticken auch schon, also fir Trennung und ein neuer Partner ist nicht der Grund für das benehmen.

Habt ihr Tipps wie ich an mir arbeiten kann, das ich mich nicht von so einer Situation beherrschen lasse? Ich bin direkt mega gestresst weil ich Panik von noch größerem Theater habe :(

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Was war denn deine Begründung (dem Kind gegenüber), das er den Spielplatz direkt vor eurer Nase nicht schon mal kurz antesten durfte?

Oder generell, wie besprecht ihr denn sonst im Vorfeld Abläufe?

Wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, dann kann ich nicht so agnz nachvollziehen, wieso man da jetzt nicht mal als Erwachsener 10 Minuten auf die Bank setzen kann und die Kinder machen lässt. ganz besonders, weil ich Zoos so kennengelernt habe, das da zwischendrin immer mal Spielplätze kommen, man aber auf der andere Seite doch einer Route folgt....es also auch passieren kann, das man eben nicht mal genau an dem Spielplatz vorbei kommt. Ein schöner Tag im Zoo beinhaltet doch eben auch, das man die Sachen so nimmt, wie sie kommen....ohne sich stressen zu lassen.

Du hast ein gutes Beispiel gebracht, aber ich kann eben eure Denkweise in dem Moment nicht greifen und vielleicht geht es deinem Sohn da nicht anders. "Erst die Tiere, dann der Spielplatz." klingt ein wenig nach "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." ;-). Ich persönlich finde es schade, das man so einem schönen Tag so einen engen Rahmen aufdrückt. Aber ich kann mir eben nicht vorstellen, das ein Kind das so deutlich äußern kann.

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Das beantwortet jetzt deine Frage nicht, aber warum machst du denn einen Freizeitausflug mit Kindern und lässt sie dann nicht ihren Spaß haben?

In meiner Heimatstadt gibt es einen Tierpark und daneben einen botanischen Garten. Ein häufiger Sonntagsausflug in meiner Familie hatte folgenden Ablauf:
Erstmal durch den botanischen Garten latschen (für mich sterbenslangweilig), dann durch den Wald zum Tierpark latschen (noch langweiliger), dann durch den Tierpark latschen (war beim ersten Mal noch interessant, beim zweiten Mal kannte ich ja alle Tiere schon) und zum Schluss, quasi als Belohnung, gab es ein Eis und noch ein paar Minuten Spielplatz. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass meine Eltern Spaß an diesen Ausflügen hatten, denn meine Schwester und ich haben, soweit ich mich erinnere, auch die ganze Zeit rumgenölt. Darauf hätte ich jetzt als Mutter auch keine Lust.

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Hallo,

ich fühle mit dir, denn unser Kind, ebenfalls 8, ist auch so.
Da es dadurch auch zu Problemen in der Schule kommt, arbeiten wir inzwischen mit Hilfe einer Erziehungs-/Familienberatung daran.

Dein Ansatz ist m.E. falsch:
"...Habt ihr Tipps wie ich an mir arbeiten kann, das ich mich nicht von so einer Situation beherrschen lasse? Ich bin direkt mega gestresst weil ich Panik von noch größerem Theater habe :(..."
Es geht doch in erster Linie nicht um dich sondern um das Kind. Ich habe gelernt, das Kinder oftmals mit ihren Gefühlen überfordert sind: sie können sie nicht einordnen und auch nicht benennen. Deshalb dann dieses ausrasten, austicken.
Die Frage ist also, warum reagiert das Kind so; was kann getan werden, damit es nicht in solche Situationen rein kommt bzw. wie kommt es schnell wieder heraus? Hast du es mal gefragt, was es in solchen Momenten fühlt oder denkt? Du schreibst, du hast ein jüngeres Kind, das bei der Situation im Zoo kurz meckerte aber dann schnell wieder zufrieden war. Das ist doch perfekt zum Vergleichen und kann eine super Hilfe sein! Wie haben sich beide Kinder gefühlt? Was macht das jüngere Kind anders, um mit dem Frust klarzukommen? Kann dessen Strategie dem anderen Kind möglicherweise helfen?
Abgesehen davon verstehe auch ich nicht, wieso nicht zuerst auf den Spielplatz gegangen werden konnte, wenn es doch beide Kinder wollten.
Nicht falsch verstehen: nur um Ausraster des älteren Kindes zu vermeiden würde ich definitiv nicht alles erlauben oder zulassen, was es will. Es gibt Situationen, da kann es eben nicht haben, was es will. Aber in dieser? Wem hätte es geschadet, erst auf den Spielplatz zu gehen? Unserem Kind hilft es, wenn es das "Warum" versteht. Sowas wie "Wir gehen zuerst die Tiere anschauen, weil in 10 Minuten die Seelöwenfütterung ist, die wir sehen wollen" oder "Wir gehen erst später auf den Spielplatz, weil wir uns um x Uhr mit A und B dort verabredet haben. Wenn wir jetzt noch bleiben, schaffen wir es vorher nicht, alle Tiere zu sehen". Aussagen wie z.B. "Weil wir Erwachsene das so wollen" sind nicht nachvollziehbar und führen zum Austicken.

Ich lese hier mal weiter mit, vielleicht kommen ja noch gute Ratschläge.
Alles gute für euch, ihr kriegt das sicher hin!
LG

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Gut das mit dem Zoo wird wohl meine schuld gewesen sein diese Situation provoziert zu haben.

Es sollte nur ein Beispiel sein damit man sich das etwas vorstellen kann. Anderes Beispiel. Wir müssen Schuhe kaufen. Er hat sich allerdings in der Schule zum spielen verabredet. Kommt heim und hat beim Thema Schuhe kaufen gehen mega schlechte Laune und tickt durch. Obwohl er die Option bekommen hat wir gehen schnell Schuhe kaufen und danach kannst du noch zu deinem Freund spielen gehen, auch lange.
Kein durchdringen nur Theater ende vom Lied ich habs aufgegeben, wir haben keine Schuhe gekauft.
Später kaufen gehen war einfach auch nicht drinnen, weil dann hätte er ja nur kurz gespielt und ich muss zuhause auch noch Kochen und auch meinen Plan weiter schaffen was noch ansteht.

Da ist so eine Situation gewesen, ich konnte es gut erklären warum gerade nicht, aber wir beeilen uns und danach ist es kein Problem für langes spielen. Ne absolut kein Durchkommen nur Theater und Flüchten wollen von ihm.

Ich finde es gerade sehr schade das ich Angst habe mit beiden irgendo hinzufahren. Reden bringt absolut nichts er versucht sich von den Situationen zu entziehen, hört nicht so, macht dicht. Sein Vater ist vom verhalten bei Streit oder Unstimmigkeiten genauso mit der Reaktion, allerdings sagt der auch, er kommt mit dieser Art ebenfalls nichtzurecht, von unserem Kind.

Bearbeitet von Apfelkuchen3
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In dem Fall ist es aber fast das gleiche: wusste er, dass ihr Schuhe kaufen müsst und hat es vergessen und sich verabredet? Oder war er schon verabredet und musste dann schieben, weil du Schuhe kaufen musstest?
Ich sage meinem Kind morgens, ob der Nachmittag zu freien Verfügung steht oder nicht. Merkt er sich deswegen nicht immer, aber dann ist es zumindest nicht meine Schuld und er muss durch. Wenn ich nichts sage, dann stecke ich zurück.

In Summe scheint ihr alle nicht so recht von eurem Plan abweichen zu wollen ;-) Vielleicht guckt ihr Erwachsenen dann doch mal, ob es nicht auch anders geht. Ob man wirklich auf Plan A bestehen muss?

Aber egal: ich geh mit: so ein Theater muss dann trotzdem vom Kind nicht sein, ich beobachte bei meinem Sohn (inzwischen 10) immer ein auf und ab. Mal so kooperativ, dass ich mir schon Sorgen mache und dann plötzlich wieder das absolute Gegenteil.

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Er wusste es natürlich.
Das bekommt er morgens gesagt das er sich nicht verabreden kann weil was auch immer ansteht.

Und die Option nur etwas später spielen zugehen wurde laut schreiend und tobend abgelehnt.

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