Hausgeburt - Entfernung zum KH

Hallo!

Ich bin mit dem 3. Kind schwanger und schlage mich aktuell mal wieder mit Gedanken zu einer HG herum..

Schon beim letzten Kind stand die Thematik im Raum. Meine häuslichen Bedingungen wären ideal.

Die Hebamme, mit der ich dann sprach, meinte aber, sie hätte kein so gutes Gefühl bezüglich meines Wohnortes und der Entfernung zum nächsten KH.
Wir leben sehr ländlich und es sind ca. 20 km zum nächsten KH. Eine Rot-Kreuz-Station mit Krankenwagen haben wir bei uns im Ort.

(Hatte übrigens das Gefühl, diese Hebamme hatte generell keine große Lust auf eine HG mit mir, da sie selbst recht weit von mir entfernt wohnte. Würde diesmal eine andere Hebi nehmen)

Naja, habe dann ambulant in meinem Wunsch-KH entbunden, 40 km von zuhause entfernt. Was im Juni kein Problem war. Das nächste Kind hat sich aber für Februar angemeldet.. hier bei uns meist die strengste Winterzeit.. #aerger

Naja, nun zu meiner Frage:
Wer von euch hatte eine HG und wie weit / lang hättet ihr im Notfall ins nächste KH gehabt?
Wie war´s - und habt ihr euch zu jeder Zeit "sicher" gefühlt?

Vielen Dank im Voraus!
LG Claudi

PS: generelle HG-Gegner mögen bitte von einer Antwort absehen ;-)

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ich würde mir überlegen was ich machen würde wenn ich vorhabe ins krankenhaus zu fahren. ich gehe mal davon aus, dass wenn ich schon den wunsch nach einer hausgeburt habe ich sicherlich nicht bei den ersten wehen im krankenhaus auf der matte stehen würde. sondern solange wie möglich warten wollen würde, am besten mit hebamme die nach mir schaut wenn ich das will und ich dann los mache wenn ich sicher bin, dass mir im krankenhaus keiner mehr so viel reinpfuschen kann.

in dem falle hätte ich das gleiche risiko, wenn wirklich der dramatischste fall der fälle einträte (für mich unvorhergesehene vorzeitige plazentalösung) ob ich nun gleich eine hausgeburt geplant hätte oder ein spätes losfahren ins krankenhaus.

bei weniger dramatischen komplikationen die die hebamme nicht mehr zuhause in den griff bekommt, wird dank der permanenten betreuung 1:1 rechtzeitig ins krankenhaus verlegt und da ist dann auch die anfahrtszeit im winter mit eingeplant.

such dir doch eine hebamme wo es einfach passt und zu der du absolutes vertrauen haben kannst und dann wird sie dich auch über sämliche risiken aufklären und du kannst immer noch abwägen.

lg

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hallo claudi,
bin jetzt schon eher pro-hg, aber... 20 bzw. 40km bis zum nächsten kh und das im winterlichen österreich, wo die straßenverhältnisse doch wirklich abenteuerlich werden können (oder sogar ziemlich sicher sind im februar)... das wäre mir doch eher zu heiß, vor allem beim dritten, wo man eh nicht soo gut abschätzen kann wie schnell oder schwierig die geburt ist.

nur meine meinung.

bei mir wars auch das 3. kind, wohne auch sehr ländlich, habe ins nächste kh 6 km und ich hab mich schlussendlich fürs gh entschieden (wollte neben sicherheitsaspekten aber nicht zuletzt nicht auf die große badewanne verzichten ;-)).

sehe das heute mit einem weinenden auge - die letzte chance auf eine hg ist dahin, wir kriegen kein kind mehr - und einem lachenden auge - alle 3 geburten waren im gh sehr schön und auch so wie ich sie haben wollte.

lg
und eine wunderschöne geburt, wo auch immer!
#sonne

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Hallo

Ich hatte zwei Hausgeburten. Das nächste Krankenhaus 21,3 Kilometer entfernt (hab grade gegoogelt ;-) ) Der nächste Krankenwagen in ca. 7 Minuten bei uns.
Ich habe mich immer sicher gefühlt. Meiner Hebamme vertraue ich da vollkommen. Sie hat das auch im Vorgespräch deutlich gemacht und eben gesagt, dass sie nicht diskutieren will, wenn sie sagt es wird jetzt ins Krankenhaus verlegt, dann wird das auch gemacht, auch wenn das dann evtl.auch noch daheim gegangen wäre...
Der Vorteil einer Hausgeburt ist ja die eins zu eins Betreuung und dass Deine Hebamme direkt dabei ist, und beobachtet was Sache ist und eben frühzeitig reagieren kann. Eine der Aussagen von meiner Hebamme war (das hat mich persönlich immer sehr beruhig)t: Notfallverlegungen hatte sie in vielen Jahren Hausgeburten nur 1 mal, alles andere war immer absehbar, da hat sie das in Ruhe besprochen, die Sachen eingepackt und dann noch ins Krankenhaus verlegt- klar ist das dann auch blöd und mitten unter der Geburt dann im Rettungswagen rumkutschiert zu werden ist keine schöne Sache, aber doch deutlich besser als das was man sich im Super Gau vorstellt. Also mit einer guten Hebamme jederzeit. Aber damit steht und fällt für mich eh die Hausgeburtsentscheidung. LG

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Hallo,

Ich habe in meiner dritten Schwangerschaft auch mit dem Gedanken HG gespielt, weiß aber, das meine Beleghebamme das auch nicht gerne mag.

Entfernung zum KH gute 25 km. Gedanklich stand für mich eine ambulante Geburt fest.

Tja, aber meine Maus hatte es nach dem Wehencocktail der Hebamme doch sehr eilig ;-)

Dann gab es eine "spontane" Hausgeburt. Es war wunderschön. Gedanklich hundertfach durchgespielt, lief dann auch alles Super. Mein Menne war recht nervös, die Hebamme die Ruhe selbst und es war einfach nur toll!

Ich hatte Angst das sich die Nachgeburt wie bei den ersten beiden Geburten nicht alleine löst, aber es ging viiiiel besser als im KH.

Meine Tochter hatte die Nabelschnur leider feste zweimal um den Hals gewickelt, zum Glück war die Nabelschnur lang genug, so dass sie nicht zurückgezogen wurde. Im Ernstfall wäre es gefährlich geworden.

Ich denke noch sehr sehr oft an dieses wunderschöne Erlebnis!!!

MfG

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ich bekomme auch das 3. kind und habe erneut über eine HG nachgedacht. das killerkriterium für uns war die entfernung. mal angenommen, das kind muss reanimiert werden, also schlimmster fall. es würde ein notarzt (ein erwachsenenanästesist) gerufen werden (mind. 10 min). dann übernahme von der hebi (5 min). dann fahrt in einem normalen RTW (nicht neugeborenen-RTW) - 15 min. macht alles in allem 30 min mindestens...und das ist mir die HG nicht wert. ich werde wieder ambulant in den hebammengeleiteten kreißsaal gehen (träume aber heimlich von einer unkomplizierten HG in der wanne oder auf der couch ;-))

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hausgeburtshebammen sind aber bestens in der notfallversorgung von neugeborenen und müttern ausgebildet! die reanimieren und schauen nicht nur zu und beten zu gott oder sprechen zaubersprüche.

die bringen zusätzlich nen ganzen koffer voller spritzen, infusionen, medikamenten, sauerstoffflasche,...mit und benutzen das auch im notfall.

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das ist mir persönlich leider nicht genug. lg

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Hallo,
Gerade weil wir in jede Richtung mindestens eine halbe stunde ins nächste Krankenhaus fahren und meine erste Geburt so rasch ging ( Mumu 5cm bis kind da ca 5Min) habe ich mich für die zweite Geburt für eine Hausgeburt entschieden.
Es war meine beste Entscheidung. Diesmal gings zwar nicht so schnell aber dafür viel enspannter.
Liebe Grüsse

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wir haben zur nächsten Klinik mit Kinderarzt auch locker 20km.

Selbst mit Krankenwagen über die Autobahn dauert das 20 minuten.

Aber das wäre ehrlich gesagt kein Grund gegen die Hausgeburt.

Im Notfall wird meist so frühzeitig verlegt, dass auch eine Strecke von 30 Minuten kein Problem ist.

Es ist unter Wehen eh unangenehm so weit fahren zu müssen.

Aber die Wahrscheinlichkeit einer Verlegung ist ja eh gering.

Also lieber Hausgeburt planen und mit 90% Sicherheit dann auch nicht losmüssen.

Verlegungsrate sind normalerweise zwischen 10-20% je nach Hebamme. Und nicht jede Verlegung ist ein Notfall.

Wenn du dich für die Klinik entscheidest musst du auf jeden Fall mit Wehen ins Auto.

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Hallo!

Unser drittes Kind kam vor fast 9 Wochen zu Hause zur Welt. Wir hätten ca. 15 min. Autofahrt zur Klinik. Das war für mich kein Hinderungsgrund. Eine Freundin von mir hat eine ähnlich lange Entfernung zur Klinik wie du und wurde beim ersten Kind in Ruhe mit dem eigenen Auto verlegt, weil "irgendwas nicht rund lief" und die Haupt-Hebi und die dann noch dazu gerufene sich entschieden zu verlegen. Es war richtig und es lief mit genug zeit und in Ruhe ab.

Wir wurden damals wegen einer unerfahrenen Hebamme aus dem Geburtshaus völlig unnötigerweise unter Presswehen notverlegt. Hätte sie unseren sohn einfach kommen lassen im gh wäre er rascher und sicherer zur Welt gekommen. Ich habe da gesehen, dass alles mit der richtigen Hebamme steht und fällt. Deshalb meine bewusste Entscheidung beim dritten Kind für die hausgeburt. Ich hatte eine geniale Hebi für die hausgeburt und es war einfach nur traumhaft. Ich war mir 1000%ig sicher, dass sie rechtzeitig spüren oder sehen wird, wenn irgendwas nicht stimmt und wir dann in Ruhe verlegen. Mein Vertrauen war wirklich absolut und grenzenlos. Sie hätte nichts riskiert, ist erfahren und hat uns somit perfekt betreut.

Ich würde mit ihr überall entbinden. Egal wie weit von der Klinik weg. Stell dir vor ihr fahrt in die Klinik und wegen verschneiter Straßen entbindest du irgendwo auf dem weg... Was soll daheim schief gehen? Wir bekommen seit Millionen von Jahren unsere Kinder und sind für (fast) nichts anderes gemacht ;-)

Alles liebe und ich wünsche dir eine wunderschöne Geburt

Fati

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hallo,

mein drittes kind sollte auch zu hause zur welt kommen, weil die beiden ersten so problemlos kamen.
die kleine drehte sich dann falsch ins becken und nix ging mehr. alles sah nach ks aus, also ab in die nächste klinik. 10 minuten fahrzeit.
ich habe mir nicht eine sekunde sorgen machen müssen, obwohl bestimmt 3h nix vorwärst ging, trotz mumu komplett auf. herztöne waren gut, allen ging es gut, nur dass sie eben falsch lag. am ende sagte meine hebamme dann: wenn das baby so liegen bleibt, dann wird es weder hier noch in der klinik spontan kommen.
eine halbe stunde nachdem wir in der klinik ankamen, kam sie dann doch noch spontan zur welt.

trotzdem würde ich jederzeit wieder eine hg anstreben. egal ob winter, eis und schnee, denn auch wenn nix mehr geht, heißt das noch lange nicht notfall und alle schweben in lebensgefahr. da liegt eine weite palette dazwischen.

ich gehe auch fest davon aus, wäre ich in einer klinik von anfang an gewesen, hätten sie den ks gemacht.

*lg* und alles gute